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Richter: " Der Groschen dürfte gefallen sein"

14.11.2014, 01:11

Von Christian Bark

Stendal l Weil er im Januar und Februar 2014 wissentlich Geschlechtsverkehr mit einer 13-Jährigen hatte, musste sich ein 21-Jähriger aus Osterburg im Mai und November dieses Jahres vor dem Landgericht Stendal wegen schweren sexuellen Missbrauchs Minderjähriger verantworten. Am gestrigen Donnerstag fiel nun das Urteil: Acht Monate auf Bewährung. Damit war der Vorsitzende Richter, Christian Hachtmann, den Forderungen der Staatsanwaltschaft gefolgt. "Bei den Vorstrafen des Angeklagten, ist die Forderung der Staatsanwältin noch moderat", bemerkte Hachtmann. Der Angeklagte war vom Stendaler Amtsgericht zu einer Geldstrafe wegen Körperverletzung verurteilt worden. Bevor er im Januar und Februar 2014 mit dem Mädchen, seiner damaligen Freundin, schlief, hatte er bereits Sex mit einer Minderjährigen.

Die Mutter der Geschädigten wusste von dem Geschlechtsverkehr ihrer Tochter mit dem Angeklagten, zeigte den Ex-Freund aber erst nach Zerfall der Beziehung an, weil er ihrer Tochter weiter nachstellte. Außerdem soll er die heute 14-Jährige innerhalb der Clique gemobbt haben.

Dass er sich jüngere Geschlechtspartnerinnen ausgesucht hatte, führten Gericht und Verteidigung auf die mangelnde Reife des Mannes zurück. "Da ist eine Jugendstrafe nur angemessen", begründete der Richter das Urteil. Die Verteidigerin hatte nicht zuletzt aufgrund des Geständnisses des heute 21-Jährigen eine Geldstrafe für ihren Mandanten gefordert, welche Hachtmann aber mit den Worten ablehnte: "Nun dürfte bei dem jungen Mann der Groschen gefallen sein, sich künftig Partnerinnen in seinem Alter zu suchen." Aktuell ist der Angeklagte in einer Beziehung mit einer fast 18-Jährigen.