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Hochwasser 2013 27 Millionen Euro ausgezahlt

Vor Jahresfrist noch bangten Bauern im Landkreis, die immense Schäden
durch das Hochwasser erlitten hatten, um ihre Existenz. Heute ist die
Situation eine andere. 80 Prozent der Schäden werden ersetzt. Rund 27
Millionen Euro sind bereits ausgezahlt.

Von Egmar Gebert 08.12.2014, 02:16

Stendal l Im Dezember vergangenen Jahres demonstrierten Bauern des Landkreises Stendal. Die Schäden, die das Hochwasser aus dem Sommer auf ihren Flächen angerichtet habe, seien existenzbedrohend, Entschädigungen hingegen noch nicht gezahlt, so der Tenor. Was zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar war: Wenige Tage später wurden die entsprechenden EU-Mittel freigegeben.

Ernte im Wert von 24 Millionen Euro vernichtet

Fast auf den Tag genau ein Jahr später, am 3. Dezember 2014, kann der Leiter es Amtes für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF), Horst Blum, im Wirtschaftsförderausschuss des Kreistages Folgendes berichten:

Die Beseitigung der Hochwasserschäden in der Landwirtschaft wurde mit 80 Prozent gefördert. Das heißt, vier Fünftel seines Hochwasserschadens bekommt der Bauer ersetzt, sofern er dies beantragt hat und diese Anträge bewilligt wurden. 186 Anträge auf jene 80-Prozent-Förderung für sogenannte Erstmaßnahmen nach dem Hochwasser wurden bewilligt und rund 1,1 Millionen Euro an die Betriebe ausgezhalt. Diese erste Hilfe belief sich auf maximal 5000 Euro je Antragsteller.

Gefördert wurde danach auch die Wiederherstellung von durch das Hochwasser zerstörten landwirtschaftlichen Flächen. 196 diesbezügliche Anträge wurden beim ALFF gestellt. Ausgezahlt wurden 3,2 Millionen Euro, weitere 15000 Euro sind bereits bewilligt. "Diese Sachen sind also im Wesentlichen abgeschlossen", kommentiert Amtsleiter Blum.

Insgesamt seien Schäden durch Ernteausfälle zum Beispiel bei Getreide Mais, Zuckerrüben in Höhe von 24 Millionen Euro entstanden. Auf sechs Millionen Euro belaufen sich die Gebäudeschäden. Maschinen im Wert von 1,6 Millionen Euro wurden zerstört oder waren reparaturbedürftig. Die Schäden an der Bodenstruktur werden auf 1,6 Millionen Euro beziffert.

Um sie zu beheben, können die bäuerlichen Betriebe Aufbauhilfen beantragen, wiederum in Höhe von 80 Prozent der entstandenen Schäden. 260 Unternehmen im Landkreis haben solche Schäden angemeldet und insgesamt 390 Förderanträge gestellt. 322 davon sind derzeit bewilligt und zum großen Teil ausgezahlt. Auch dazu kann Horst Blum die konkreten Zahlen nennen. Anerkannt sind Schäden in Höhe von 25,9 Millionen Euro. Von den 18,7 Millionen Euro, die für Aufbauhilfen bewilligt sind, hat das ALFF bereits 18,5 Millionen Euro ausgezahlt.

Die Waldflächen in den vom Hochwasser überfluteten Gebieten scheinen weniger gelitten zu haben als ursprünglich befürchtet. Insgesamt seien Waldschäden in Höhe von 80000 Euro angemeldet und für deren Beseitigung Förderanträge gestellt.

Bewilligte Fördergelder gehen nicht verloren

Die Hochwasserschäden an kommunalen Wegen und Gräben belaufen sich auf rund 43,5 Millionen Euro. Das geht aus den 144 Anträgen hervor, die von den Städten und Gemeinden zur Beseitigung dieser Schäden gestellt worden sind. Der aktuelle Stand der Abarbeitung: 95 dieser Anträge in einem Umfang von 24,3 Millionen Euro sind bewilligt. Ausgezahlt sind jedoch erst 4,1 Millionen Euro. Mehr sei von den Kommunen noch nicht abgefordert worden. Fördergelder, die bereits bewilligt ist, gehen den Kommunen jedoch nicht verloren.