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Hausgeflügel in Groß Schwechten, Peulingen, Borstel, Baumgarten und Eichstedt wird untersucht Nur zwei von 23 Wildvögeln hatten die Grippe

Von Egmar Gebert 09.01.2015, 02:06

Stendal l Die 57 Geflügelhalter in Groß Schwechten, Peulingen, Borstel, Baumgarten und Eichstedt bekommen dieser Tage Besuch von Mitarbeitern des Stendaler Veterinäramts. Darüber informierten gestern der zweite Beigeordnete des Stendaler Landrates, Sebastian Stoll, und der Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, Dr. Thoralf Schaffer. Zwei Teams des Veterinäramtes überprüfen die Geflügelbestände in diesen Orten seit gestern auf Anzeichen für eine Infektion mit der Vogelgrippe. Sollten sie Tiere mit Auffälligkeiten entdecken, werden von diesen Proben genommen und auf den Vogelgrippe-Virus vom H5N8 untersucht.

Der Grund für diese Aktion sind zwei am 31. Dezember erlegte Stockenten-Erpel (die Volksstimme berichtete gestern). Ein Jäger schoss sie an der Uchte zwischen Eichstedt und Groß Schwechten. Nach der Untersuchung der Tiere im Stendaler Veterinäramt bestätigte das Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Institutes auf der Insel Riems, dass die beiden Erpel von der Uchte mit dem H5N8-Virus infiziert sind. Die Wildvögel wurden im Rahmen eines Vogelgrippe-Monitorings erlegt, das vom Landesverwaltungsamt angeordnet und Ende Dezember mit den Jägerschaften des Landkreises abgestimmt wurde.

Insgesamt sollen im Landkreis nun 79 Wildenten und -gänse erlegt und untersucht werden. Bei 23 Vögeln ist das bis gestern geschehen. Nur die beiden Erpel von der Uchte waren mit dem für Geflügel, vor allem für Hühnervögel hochansteckenden H5N8-Influenzavirus infiziert. Das Aufstallgebot, das im Landkreis Stendal seit Ende November gilt, bleibt weiterhin bestehen. Hausgeflügel ist demnach in Ställen zu halten. Ausnahmegenehmigungen gelten nur für fünf Betriebe, die Nandus und Emus halten.

Ob die beiden an der Uchte geschossenen Erpel dort auch ihr Revier hatten, ist unklar. Wie Thoralf Schaffer erklärt, handelt es sich bei Stockenten um sogenannte Teilzieher. "Tiere, die heute an der Uchte landen, können gestern in Niedersachsen gewesen sein und morgen auf der Ostsee schwimmen."

Für Menschen bestehe keine Gefahr. Fälle, in denen sie sich mit der Vogelgrippe infiziert hätten, seien nur aus Asien bekannt. Dr. Schaffer beruft sich auf eine aktuelle Studie, nach der es unbedenklich sei Geflügelfleisch zu verzehren, wenn es mindestens zwei Minuten bei einer Temperatur von 70 Grad gegart wurde.