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Standort Stendal Mehr Mitarbeiter für Alstom

Alstom Stendal ist auf dem Weg zu einem hochindustrialisierten Standort.
Wichtiges Standbein ist die Hybridlok H3, aber nicht das einzige, wie
der neue Geschäftsführer Ralf Materzok gestern in einem Pressegespräch
erklärte.

Von Thomas Pusch 28.01.2015, 02:10

Stendal l Volkswagen, Deutsche Bahn, Audi, Mitteldeutsche Eisenbahngesellschaft. Diese Unternehmen gehören zu den Kunden von Alstom in Stendal. Sie sind überzeugt von der neuen Hybridlok H3, deren erstes Modell im vergangenen Jahr auf der Innotrans in Berlin übergeben wurde. Entwickelt wurde die Innovation seit 2011 von einem Ingenieursteam in Stendal, das auch Unterstützung aus dem Standort Salzgitter und dem übrigen Konzern bekam. "Das Projekt wurde in sehr kurzer Zeit erfolgreich umgesetzt", sagte Ralf Materzok gestern in einem Pressegespräch. Seit November vergangenen Jahres bekleidet er diese Position, die neu im Alstom-Konzern geschaffen wurde. Zuvor wurden die Geschicke von einem Werksleiter bestimmt.

Nach Zeiten der Veränderungen im ehemaligen RAW, etwa das Joint Venture mit der Bahn, später die Übernahme durch Alstom, sollen nun Kontinuität und Ruhe Einzug halten. Das ist Materzoks Hauptaufgabe. Demnächst wird er von einem Geschäftsführer unterstützt, der sich um den Vertrieb kümmert. Ruhe und Kontinuität lassen sich wohl am besten durch eine gute Auftragslage sichern. Und die gibt es bei der Hybridlok. "Wir haben 30 Loks auf den Weg gebracht", sagte Materzok. Zu den möglichen Kunden gehören auch Unternehmen aus den Niederlanden, Luxemburg, Polen, der Slowakei und der Schweiz.

Neben diesem Standbein, das für ein erhebliches Wachstum sorgen und Stendal zum hochindustrialisierten Standort führen soll, werden auch die alten Geschäftsbereiche nicht vernachlässigt. Wartung und Instandhaltung gehören ebenso dazu wie der Service.

Derzeit sind 216 Menschen bei Alstom beschäftigt, Materzok stellt ein moderates Wachstum beim Personal in Aussicht - auch Nachwuchs. "In den vergangenen drei Jahren haben wir alle Auszubildenden übernommen. Wir glauben an die jungen Menschen, wir müssen sie qualifizieren und mitnehmen", meinte er. Der 56-jährige Hamburger ist mit Leidenschaft bei der Sache. Bevor er Wirtschaftsingenieurwesen studierte, absolvierte er eine Schlosserlehre. "Ich weiß", meinte er schmunzelnd, "wie die Arbeit hier funktioniert." Und seine Mitarbeiter wissen das auch.