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Landkreis, Arbeitsagentur und Jobcenter unterzeichnen Kooperation, um Jugendarbeitslosigkeit zu senken "Kein Jugendlicher soll verloren gehen"

Von Antonius Wollmann 03.02.2015, 01:24

Stendal l Dem Problem der Jugendarbeitslosigkeit wollen der Landkreis Stendal, die Agentur für Arbeit und das Jobcenter offensiver begegnen und dafür ihre Kräfte bündeln. Zu diesem Zweck unterzeichneten die Behörden am vergangenen Donnerstag die Kooperationsvereinbarung "Jugend und Beruf".

"Es geht darum, der Gruppe der unter 25-Jährigen den Berufseinstieg zu erleichtern. Denn wenn der nicht klappt, steigt das Risiko, in die Langzeitarbeitslosigkeit abzurutschen", sagte Landrat Carsten Wulfänger. Derzeit sind im Landkreis 315 Menschen unter 25 Jahre arbeitslos gemeldet, 42 von ihnen sind Langzeitarbeitslose.

Mit Hilfe des Kooperationsvertrages sollen diese Zahlen in der Zukunft reduziert werden. Mittelfristig haben sich die Behörden das Ziel gesetzt, die Jugendarbeitslosigkeit bis zum Jahresende 2017 auf 9,9 Prozent zu senken. Dieser Wert soll langfristig gehalten, bestenfalls sogar weiter gesenkt werden.

In der Praxis sieht die Vereinbarung eine bessere Absprache zwischen Landkreis, Agentur für Arbeit und Jobcenter vor. "Eine bessere Koordination hilft, Doppelstrukturen zu verhindern. Dadurch kann gezielter gefördert werden und die Integration der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt besser gelingen", so Wulfänger.

Kindergartenplätze für Teenager-Eltern

Die Relevanz des Projektes machte der Geschäftsführer der Arbeitsagentur, Markus Nitsch, deutlich: "In unserer Region spüren die Unternehmen die Überalterung der Belegschaften. Deshalb ist jeder junge Mensch wichtig. Es sollen so wenige wie möglich für die Betriebe verloren gehen."

Die Kooperation zielt dabei nicht allein auf die reine Arbeitsvermittlung ab. Ergänzend soll den Jugendlichen dabei geholfen werden, das Berufliche mit dem Privaten besser in Einklang zu bringen. "Es geht zum Beispiel darum, Teenager-Eltern Kindergartenplätze zur Verfügung zu stellen", so Carsten Wulfänger.

Insgesamt steigt auch die Bereitschaft der Unternehmen, Schul-und Ausbildungsabbrecher einzustellen. "Es fehlt der Nachwuchs, daher sind viele Betriebe mittlerweile offener für diese Klientel. Manchmal spielt auch das soziale Bewusstsein der Unternehmer eine Rolle", sagte Markus Nitsch.