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Andreas Brohm ist morgen 100 Tage als Bürgermeister im Amt "Bürger machen die Musik!"

Von Birgit Schulze 07.02.2015, 02:22

Tangerhütte l Am morgigen Sonntag ist der neue Bürgermeister der Einheitsgemeinde, Andreas Brohm, genau 100 Tage im Amt. Im Gespräch mit der Volksstimme zieht er nach einer intensiven ersten Zeit eine optimistische Bilanz. Von Visionen und einem neuen Bürgerdialog hatte er in den ersten Wochen seiner Amtszeit gesprochen, aber auch davon, dass er sich selbst als Bindeglied zwischen Verwaltung, Stadtrat und Bürgerschaft sieht.

Vertrauen zu schaffen und zurückzugewinnen, in die Arbeit der Verwaltung aber auch in die Person des Bürgermeisters - das ist und bleibt für Andreas Brohm wichtigste Vision und größte Aufgabe in den kommenden sieben Jahren. Er sieht sich dabei als Dirigent, Psychologe und auch Krisenmanager.

Einen ersten Vertrauensvorschuss habe es jüngst bei der Bestätigung der Feuerwehrgebührensatzung im Hauptausschuss gegeben. Und doch sei gerade im Tangerhütter Stadtrat der Prozess der Vertrauensbildung noch am Anfang, so empfindet es Andreas Brohm. "Ich glaube aber, dass wir da auf einem guten Weg sind, denn wir wollen alle das Gleiche." Auch in der Verwaltung, die er als "gute Mischung mit Potenzial" sieht, gehe es vor allem um eines: eine offene Atmosphäre.

In Sachen Bürgerdialog hat Brohm bereits positive Erfahrungen gesammelt und das vor allem durch einen offenen, ehrlichen Umgang, wie er berichtet. "Die Wahrheit zu sagen ist unpopulär, und doch nehmen die Leute das positiv auf", fasst er etwa mit Blick auf das Thema Kulturhaus zusammen. Viele Bürger riefen an, nahmen via Internet Kontakt auf oder kamen ins Amt, um das Gespräch zu suchen. Die erste Einwohnerversammlung soll in absehbarer Zeit wiederholt werden und möglicherweise in neue Formen gegossen werden.

Kontakt zu Jugendlichen

Der regelmäßige Austausch mit den Bürgern auch in der Fläche und die Frage, wie er in Kontakt mit den Jugendlichen der Region kommen kann, werden Brohm weiter beschäftigen. Für Ideen und Hinweise ist er dankbar. "Verwaltung kann nicht alles sehen. Aber jeder einzelne Bürger hat auch eine Verantwortung. Je mehr jeder Einzelne eingebunden ist, umso besser wird es der Gemeinde gehen."

Um mit der 23.-größten Gemeinde Deutschlands - dünn besiedelt und mit großer Fläche - voranzukommen, müsse man sich einig sein, dann könne man aber auch zeigen, wie es im ländlichen Raum gehen kann, erklärt er. "Lassen Sie uns zusammen die Partitur aufsetzen. Ich dirigiere gerne, aber 11 102 Mitbürger machen die Musik!"