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Lok Stendal plant einen Kunstrasenplatz Geld soll es kurzfristig geben

Für rund 670000 Euro plant der 1. FC Lok Stendal als klassenhöchster
Verein der Stadt einen Kunstrasenplatz. Damit soll auch im Winter
trainiert werden können. Im städtischen Haushalt ist bislang kein Geld
eingeplant - auch für andere Projekte anderer Vereine nicht.

Von Bernd-Volker Brahms 17.02.2015, 02:30

Stendal l Aus der klammen Stadtkasse wird es in diesem Jahr keine Förderung für die Stendaler Sportvereine geben. Für Investitionsmaßnahmen waren in den vergangenen Jahren immer zwischen 5000 und 20000 Euro eingestellt worden, teilte Kämmerin Beate Pietrzak vor kurzem im Hauptausschuss mit. Bis auf eine Summe von 3000 Euro für Blau-Weiß Stendal, die bereits im vergangenen Jahr verplant, aber nicht abgerufen wurde, gibt es im Haushalt 2015 kein Geld für die Sportvereine der Stadt.

Ein Fördermittelantrag beim Land läuft bereits

Im Ausschuss hakte CDU-Stadtrat Jörg Böhme nach und erkundigte sich nach dem geplanten Kunstrasenplatz von Lok Stendal am Hölzchen-Stadion. 670000 Euro seien dafür als Gesamtinvestition geplant, wie auch der Verein der Volksstimme bestätigte. Neben dem Platz soll auch eine Flutlichtanlage errichtet werden, wie Guido Klautzsch als Projektplaner des Vereins sagt. "Warum ist für das Vorhaben kein Geld in den Haushalt eingestellt worden", wollte Jörg Böhme wissen.

Es laufe beim Landesverwaltungsamt ein Antrag für die Investition, sagte Vize-Oberbürgermeister Axel Kleefeldt (CDU). Der Anteil der Stadt an dem Bauvorhaben würde bei einem positiven Bescheid bei rund 155000Euro liegen, berichtete Kleefeldt. Neben einem Eigenanteil des Vereins sowie dem Zuschuss der Stadt soll der Platz aus Fördergeld des Landes sowie aus Toto-Lotto-Mitteln bezahlt werden. Da der Haushalt sehr eng gestrickt sei und noch keine Zusage auf Fördergeld vorliege, habe man in den Haushalt keine Summe für den Kunstrasenplatz eingeplant, so Kleefeldt. Durch Umschichtungen könne das Geld aus seiner Sicht aber wohl kurzfristig zur Verfügung gestellt werden, zeigte sich Kleefeldt optimistisch. "Wenn der Platz gebaut wird, dann sollte dieser allen Vereinen der Stadt zur Verfügung stehen", sagte Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) in der Sitzung. Enrico Schild (Linkspartei) hatte in die Diskussion eingebracht, dass es auch andere Vereine wie den Post SV Stendal in Röxe gebe, die ebenfalls gerne einen Kunstrasenplatz bauen würden.

Güssau: "Das ist kein Wahlkampfthema"

Für den Fraktionsvorsitzenden CDU/Landgemeinden/Grüne, Hardy Peter Güssau, eignet sich das Thema Kunstrasenplatz nicht als Wahlkampfthema. "Wir sollten das fraktionsübergreifend unterstützen", sagte Güssau. "Wir sind der einzige Verein in der Verbandsliga, der keinen Kunstrasenplatz hat", sagt Lok-Präsident Ulrich Nellessen. Es gehe darum, einen adäquaten Trainingsplatz für die Wintermonate zu haben. Vor zwei Jahren konnte das Fußball-Team von Dezember bis April lediglich im Fitnesscenter trainieren. "Das ist ein enormer Nachteil", sagte der Clubchef.

"Der Platz ist für uns existenziell", sagt Guido Klautzsch. Nicht nur die erste Mannschaft brauche Trainingsgelegenheit. "Wir haben elf Jugendmannschaften." Es werden rund 250Jugendliche betreut. Es sei logisch, wenn der Platz am Hölzchen auf städtischem Gelände angelegt werde, sagt Klautzsch. Selbstverständlich müsse dieser auch für andere Vereine der Stadt offen sein.