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Nach dreieinhalbstündiger Jahreshauptversammlung steht neuer Ortsgruppen-Vorstand fest Dietmar Schiess bleibt DLRG-Chef

Von Anke Hoffmeister 23.02.2015, 02:24

Alle drei Jahre wird der Vorstand der Tangermünder DLRG-Ortsgruppe neu gewählt. Am Freitag hatte es an der Spitze eigentlich einen Wechsel geben sollen. Doch Dietmar Schiess wird noch einmal für drei Jahre die Geschicke der Gruppe leiten. Mit zwei Enthaltungen wurde er wiedergewählt.

Tangermünde l Eigentlich hatte sich Dietmar Schiess aus der ersten Reihe verabschieden wollen. Gern wäre er in die zweite gerückt oder auch weiter in den Hintergrund, hätte eine neue Truppe bei der Übernahme aller Aufgaben unterstützt. Doch da hatte er wohl nicht mit der Einigkeit der Mitglieder, derzeit 149 an der Zahl, gerechnet.

52 von ihnen waren am Freitag bei der Jahreshauptversammlung dabei. 46 Stimmberechtigte gaben Dietmar Schiess ihre Stimme, lediglich zwei Familienmitglieder enthielten sich.

Aber hinter dieser Wiederwahl steckt Taktik. Statt Antje Krugel, die aus gesundheitlichen Gründen nicht weiterhin die Stellvertreter-Position übernehmen wollte, wird Georg Nitschke diese Funktion übernehmen. An ihn soll Dietmar Schiess im Laufe der nächsten drei Jahre all sein Wissen und Können übergeben, ihn sozusagen fit machen für alle Aufgaben, um sich selbst im Jahre 2018 aus dem Vorstand verabschieden zu können.

Rückblick auf 2014

Bevor die Würfel für den Vorstand neu gemischt wurden, hatten Dietmar Schiess sowie Tauchreferent Jörg Lehmann und Ausbilder Heiko Bartels das vergangene Jahr Revue passieren lassen.

Mit 149 Mitgliedern sei die Ortsgruppe im Vergleich zum Vorjahr um vier Mitglieder gewachsen, 108 Erwachsene und 41 Kinder gehören zur DLRG-Gruppe. Weniger Einsätze als im Vorjahr standen für die Rettungstaucher 2014 auf dem Plan. Lediglich in der Elbe bei Arneburg mussten die Männer drei Autos bergen.

Allerdings waren sie bei einer Vielzahl von Aktion in der Region dabei: beim Eisbaden in Ferchland, beim Elbeschwimmen, Neptuntaufen in Havelberg, Hafensprint, der Elbesail auf dem Bodden an der Ostsee, auch beim Tauchlager in Arendsee.

Positiv hervor hob Dietmar Schiess den neuen Internetauftritt der Ortsgruppe, aufgestellt von Georg Nitschke. Auch die Vereinbarung mit dem Landkreis, jetzt als Teil des Katastrophenschutzes angesehen zu werden, sei ein Fortschritt. Der Stadt Tangermünde dankte der Vorsitzende für die kostenlose Nutzung der Sporthalle.

Aufgrund stetig steigender Kosten sei es der Gruppe jedoch nicht möglich, die Rücklagen zu erhöhen. Aus diesem Grund hatte der Vorstand eine neue Gebührensatzung erarbeitet und während der Jahreshauptversammlung von den Mitgliedern beschließen lassen. "Wir brauchen das Geld nicht, um Gewinn zu machen, sondern um unsere Technik zu regenerieren und all unsere Kosten decken zu können", betonte Schatzmeister Gerd Heller. Außerdem hoffe die Gruppe noch immer darauf, in der Stadt einen Ort zu finden, an dem Technik und Material zusammen aufbewahrt und für Einsätze abgeholt werden können. Schiess verwies auf Millionen-Objekte für Vereine der Stadt, auf Pläne der Stadt für das Waldschlösschen, aber andererseits auf die seit Jahren ausbleibende Unterstützung für die DLRG durch die Stadt.

Von der Schatzmeisterin des DLRG-Landesverbandes gab es viele lobende Worte: "Ich bin beeindruckt von dem, was hier geleistet wird. Tangermünde hat im Landesverband einen sehr guten Stadt, repräsentiert im Norden die DLRG. Daran hat Dietmar einen großen Anteil."

"Spitze in Sachsen-Anhalt"

Ausbilder Heiko Bartels nutzte die Versammlung, um von seiner Arbeit zu berichten. Erste-Hilfe-Lehrgänge wurden von mehr als 200 Teilnehmern besucht. Außerdem bildete die DLRG zehn Juniorretter aus, zwei erlangten die Stufe Bronze, sechs die Stufe Silber und zwei die Stufe Gold. Außerdem absolvierten 14 Mitglieder den Funklehrgang in Arneburg.

Tauchreferent Jörg Lehmann kritisierte die nach wie vor nicht besseren materialtechnischen Bedingungen sowie die "gar nicht existierende Ausbildung im Bereich Katastrophenschutz". Dennoch sei Tangermünde mit 15 Einsatztauchern "Spitze in Sachsen-Anhalt". Auch stelle die Ortsgruppe nicht nur die meisten Tauchausbilder im Land. "Das Wort der Tangermünder hat Gewicht", betonte der Tauchreferent.