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Annette Stüwe mit Vortrag "Bismarck in Bismark" im Bismarker Bürgerhaus Heißhunger auf Austern

Von Axel Junker 04.05.2015, 03:36

Bismarck und Bismark - die Beschäftigung mit diesen Themen gestaltet sich vielschichtig und ist in zahlreichen Veröffentlichungen nachzulesen. Bibliotheksleiterin Annette Stüwe hatte anlässlich des 200. Geburtstages von Otto von Bismarck einen kurzweiligen Einblick in das Leben des Reichskanzlers zusammengestellt. Neben Anekdoten und Zitaten war auch Erstaunliches und Amüsantes zu erfahren.

Bismark l "Bismarck macht auf allen Fotos ein mürrisches Gesicht", berichtete Bismarks Bibliotheksleiterin Annette Stüwe von einer ihrer Entdeckungen bei den Recherchen rund um den Reichskanzler. Unter dem Motto "Bismarck in Bismark" ging Stüwe am Mittwoch im Bürgerhaus anlässlich des 200. Geburtstages von Otto von Bismarck auf Politisches, Privates sowie dessen Ess- und Trinkgewohnheiten ein. Neben entsprechender Fachliteratur konnte sie dabei auch auf die Unterstützung der Bismarker Ruth Rothe und Eduard Stapel sowie Frank Hoche (Leiter der Museen des Landkreises Stendal) bauen. Eine Woche arbeitete sie an dem Vortrag, der zahlreiche Fakten und Details enthält.

Am 25. März 1895, also vor genau 120 Jahren, wurde Otto von Bismarck zum Ehrenbürger der Stadt Bismark ernannt. Sozusagen nachträglich zum runden Geburtstag hielt Annette Stüwe im Bismarker Bürgerhaus leckere Bismarck-Eiche von Berkaus Bäcker Schaefer bereit. Bei der Gelegenheit verwies Stüwe darauf, dass "Bismarck ein guter Esser und Trinker" war. Bewirtete der Reichskanzler Gäste, legte er Wert auf die Feststellung, dass "alles aus eigener Wirtschaft" komme.

Otto von Bismarck aß liebend gern Fisch und Meerestiere. Nicht nur Hering, den er regelmäßig verzehrte. In Lübeck soll er in einer Gastwirtschaft im Alter von 26 Jahren einmal 175 Austern gegessen haben. Auf Austern habe er regelrecht Heißhunger. "Austern sind unterschätzt", soll Bismarck festgestellt haben. "Wären sie teurer, dann wären sie auch begehrter."

"Ich wollte Sie heute neugierig machen auf Bismarck", beendete Anette Stüwe ihren Vortrag. "Vielleicht fahren Sie mal ins Bismarck-Museum nach Schönhausen."

Die zweite Lesung zum Thema "Bismarck in Bismark" findet am Mittwoch, 6. Mai, um 15 Uhr in Kläden ("Alter Schafstall") statt. Der Eintritt ist frei. Zum Kaffee steht eine Bismarck-Eiche bereit.