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Arbeitsgemeinschaft 60 plus in Uchtspringe Gemeinsames Gedenken an die Euthanasie-Opfer

19.05.2015, 01:18

Uchtspringe (kpo) l Neben Diskussionsrunden, Besuchen von historischen Stätten, geselligen Stunden oder Treffen mit Gleichgesinnten in Braunschweig - die Arbeitsgemeinschaft 60 plus der SPD im Landkreis Stendal ist sehr aktiv. In der vergangenen Woche besuchten die rund 30 Mitglieder Uchtspringe. Bevor gegrillt wurde, ging es zu den Uchtequellen. Manfred Dönhoff, der ehemalige Technik-Obermeister im Fachkrankenhaus, berichtete den Gästen unter anderem darüber, mit welchen zum Teil einfachen Mitteln (ohne große Pumpanlagen) die Wasserversorgung der Einrichtung gesteuert wurde.

Als Beitrag zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus kann man die Ausführungen von Dr. Volker Lischka, langjähriger Ärztlicher Direktor des Klinikums, einordnen, der sehr eindrucksvoll und voller Emotionen über das dunkelste Kapitel der Krankenhausgeschichte während der NS-Herrschaft berichtete. Unter dem Deckmantel der Euthanasie-Gesetze wurden zur Erhaltung der sogenannten arischen Rasse "lebensunwerte Personen", zum Beispiel mit körperlichen Gebrechen, psychischen Störungen, Demenz oder geistigen Schwächen, getötet. In der Uchtspringer Klinik waren dies 350 Kinder und 1787 Erwachsene. 1940 wurden aus Uchtspringe zwölf Transporte und 1941 14 zu den Tötungsstationen geschickt.