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Gespräche mit syrischem Flüchtling/Kritik am Maßnahmenkatalog Lösung für Kinderarztmangel?

04.06.2015, 01:22

Stendal (tp) l Der Maßnahmenkatalog, mit dem sich Stadt und Landkreis Stendal auf den erwarteten verstärkten Zuzug von Flüchtlingen vorbereiten, stand als Mitteilungsvorlage auf der Tagesordnung der jüngsten Stadtratssitzung. Herbert Wollmann (SPD) machte auf die enge Kinderarztsituation in Stendal aufmerksam. Er habe sowohl mit dem Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Hans-Peter Sperling, als auch mit Oberarzt Dr. Burkhard Balischewski gesprochen, eine zusätzliche Kinderarztsprechstunde könne wegen der knappen Personalsituation nicht angeboten werden. In der Ethikkommision des Johanniter-Krankenhauses sei das Thema ebenfalls diskutiert worden. Es dürfe keine Sondersprechstunde für eine bestimmte Personengruppe ins Leben gerufen werden, weil dann andere benachteiligt würden.

Möglicherweise ist aber eine Lösung in Sicht, wie er vom Ärztlichen Direktor, Prof. Ulrich Nellessen, erfuhr. "Es gibt Gespräche mit einem syrischen Kinderarzt, der auch Deutschkenntnisse hat", sagte er. Allerdings sei dessen Asylverfahren noch nicht abgeschlossen, weil er über ein sicheres Drittland nach Deutschland eingereist sei.

Sven Meinecke (Die Linke) bemängelte, dass die Maßnahmen zu unkonkret formuliert seien. "Da müssen noch Hausaufgaben gemacht werden, damit wir nicht von der Situation überrollt werden", mahnte er. Und ihn beschäftigt, wie die Bürger auf die Situation vorbereitet werden. "Gibt es Infoveranstaltungen oder Einwohnerversammlungen", fragte er. Schließlich befand er es als ungerecht, dass die Hansestadt über 500000 Euro investieren muss, um Kapazitäten in Kindergärten und Grundschulen zu schaffen. "Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", betonte er.