1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Kunert ist die Stimmen-Queen

Kunert ist die Stimmen-Queen

22.06.2015, 17:57

Stendal (bb) l Das größte Zugpferd bei der Stadtratswahl im Vergleich aller Parteien war Kat-rin Kunert von der Linkspartei. Sie konnte 4568Stimmen verbuchen und damit noch einmal 527 mehr als bei der Wahl im Mai 2014 holen. Die 51-jährige Bundestagsabgeordnete bekam 14,8 Prozent aller 30837 gültigen Stimmen. Innerhalb der eigenen Partei konnte sie 55,77 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen, obwohl die Linken mit der längsten Liste von 37Kandidaten angetreten waren.

"Für mich ist wichtig, dass ich in der Kommunalpolitik weiter mitmischen kann", sagte Kunert noch am Sonntag nach der knapp verpassten Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt.

Um zu erkennen, welch starkes Ergebnis Katrin Kunert eingefahren hat, reicht ein Blick auf das Ergebnis der Platzierten: Hardy Peter Güssau (CDU) mit 1722 Stimmen, gefolgt von Reiner Instenberg (SPD, 1466) und Jörg Böhme (CDU, 1389).

Mit dem hohen Stimmenanteil konnte Katrin Kunert gleich fünf Kandidaten ihrer Partei mit in den Stadtrat ziehen, die mit ihrem geringen Stimmenanteil bei anderen Parteien nie den Sprung geschafft hätten. Schlusslicht Norbert Lindstedt reichten gerade einmal 90Stimmen für das Mandat. Bei den anderen Parteien und den Einzelbewerbern war Marcus Faber (FDP) mit 237Stimmen derjenige mit dem geringsten Anteil, der in den Stadtrat einziehen konnte.

Der Stadtrat zeichnet sich durch eine große Kontinuität aus. Gerade einmal sieben Mandatsträger kommen als Neulinge in den Stadtrat, einige sicherlich völlig überraschend. So war bei der SPD der Arzt Wilfried Wollenberg bei der Aufstellungsversammlung seiner Partei geradezu überredet worden, sich aufstellen zu lassen. Der 78-Jährige stand auf Platz 23 der SPD-Liste und damit ganz hinten.

Neu im Rat drin sind auch die Spitzenkandidaten der AfD, Matthias Büttner (24 Jahre), und der Grünen, Björn Eckhard Dahlke (26 Jahre). Gleich im ersten Versuch schaffte die 62-jährige Grundschuldirektorin Anette Lenkeit den Einzug.

Bei der CDU gibt es gleich fünf ehemalige Stadträte, die den Wiedereinzug verpassten: Christiane Jaeger, Wolfgang Liebisch, Wilhelm Jacob, Norbert Klingbiel und Sylvia Gohsrich, die als ehemalige Grüne, nur 104 Stimmen erhielt. Vor einem Jahr waren es noch 612.