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Schützenfest Der Trabbi ist eines Königs würdig

Drei Tage lang feierten die Schützen des Landkreises Stendal in
Tangerhütte ihre neuen Majestäten. Höhepunkt war der Festumzug am
Sonnabend.

Von Rudi-Michael Wienecke 29.06.2015, 03:07

Tangerhütte l Majestäten brauchen nicht zu laufen, sie werden chauffiert. Entsprechend wurde der Umzug durch die Tangerhütter Innenstadt von drei Cabrios angeführt. In einem nahm das Königspaar des gesamten Landkreises Platz. Petra Bendisch aus Seehausen und Karl-Heinz Vinzelberg aus Tangerhütte repräsentieren in der kommenden Saison den Kreisschützenbund. Ihnen zur Seite stehen die Kreisjugendkönigin Jennifer Jurga und der Jugendkönig Justin Heidenreich.

Majestäten im Trabbi

Ein offener Trabbi folgte mit den Majestäten der gastgebenden Tangerhütter Bürgerschützen. Rafael und Yvonne Labenz übernahmen das Zepter von Klaus-Dieter und Susanne Schnee. Arno Köppe löste Lucas Reddigan als Jugendkönig ab. Im Amt bleibt dagegen der Stadtschützenkönig. Klaus Graubner erreichte auch in diesem Jahr wieder die höchste Punktzahl. Begleitet wurden die Königinnen und Könige von Abordnungen zahlreicher Schützenvereine und -gilden aus dem Landkreis. Mit im Zug, angeführt vom Lüderitzer Fanfarenzug, marschierten auch die Tangerhütter Marinekameraden und die Treckerfreunde aus Buch und Jerchel. Nach neunjähriger Pause erlebten die Tangerhütte das Kreisschützenfest zum zweiten Mal.

Nach dem Festgottesdienst wurde auf dem Hof der Familie Welzin das Kreisschützenfest ausgiebig gefeiert. Mehrere hundert Besucher fanden in der Festscheune Platz, ließen sich von den Tangermusikanten, dem Vereinigten Elbechor Bittkau-Grieben und den Tanzmäusen aus Magdeburg unterhalten. Hans-Georg Schnell, Vorsitzender der Bürgerschützen, war mit der Besucherzahl am Sonnabendnachmittag sehr zufrieden.

Nur wenige Teilnehmer beim Königsschießen

Kritsche Worte gab es dagegen während der Festveranstaltung am Freitag. Wolfgang Bendisch, zweiter Vizepräsident des Kreisschützenverbandes, bemängelte geringe Teilnehmerzahlen beim Wettkampf um die Königswürde. Nur eine junge Dame und sechs junge Herren aus dem gesamten Kreisgebiet nahmen am Jugend-Königsschießen teil. Bei den Frauen waren es neun Bewerberinnen und von den Herren griffen 21 zur Waffe.

Dieser Festveranstaltung wohnten zahlreiche Vertreter der kommunalen und der Kreispolitik bei. Mit Jörg Hellmuth (CDU) war auch die Bundespolitik vertreten. Einheitsgemeindebürgermeister Andreas Brohm freute sich, dass seine Kommune Gastgeber sein durfte. "Zukunft hat etwas mit Tradition zu tun", wandte er sich an die Schützen. Der Präsident des Kreisschützenbundes, Eckhart Schlaf, ging näher auf die lange Tradition des Schützenwesens ein, die nach der Wende im Osten Deutschlands wiederbelebt wurde. Gleichzeitig kündigte er an, nach 16 Jahren im Amt nicht wieder zu kandidieren. Als Vizepräsident des Landesschützenverbandes werde er die Altmark in Sachsen-Anhalt aber weiter vertreten. Die Verbandswahlen finden im November statt. Auch der erste Vizepräsident, Karl-Heinz Vinzelberg, wird sich aus Altersgründen nicht wieder der Wahl stellen.