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Demenz-Tagesstätte seit einem Jahr im neuen Domizil / Ingrid Heyer: "Einfach mal loslassen, das fällt Angehörigen schwer"

14.03.2011, 04:29

Stendal (nk). Am Anfang waren es 12 Gäste, jetzt sind es schon 27, die regelmäßig die Betreuungsangebote der Tagesstätte für Demenz- und Schlaganfallbetroffene in Anspruch nehmen. "Ohne die Förderung durch die Stadt hätten wir das nie geschafft", sagt Ingrid Heyer von der Bürgerinitiative Stendal, unter deren Dach die Tagesstätte ins Leben gerufen wurde und vor einem Jahr in der Carl-Hagenbeck-Straße ein neues Domizil fand. Beim Tag der offenen Tür am Sonnabend konnten sich Besucher ein Bild von den Angeboten und Räumlichkeiten des auch per Rollstuhl erreichbaren Hauses machen.

Aus Stendal und seinen Ortsteilen, aus Tangermünde, Tangerhütte und sogar bis aus Goldbeck kommen die Menschen, um ihre demenzerkrankten oder von Schlaganfall oder Parkinson betroffenen Angehörigen für ein paar Stunden am Tag in die Obhut geschulter Betreuung zu geben. "Ihren Mann, ihre Frau, Mutter oder Vater jemandem Fremden zu überlassen, selbst loszulassen und ohne schlechtes Gewissen mal Zeit für sich zu haben - das fällt vielen nicht leicht", weiß Ingrid Heyer.

Mit vielen gemeinschaftlichen Aktivitäten, mit Sport und Spiel werden die Patienten geistig und körperlich mobilisiert, Therapeuten kommen in die Tagesstätte, in der sich neben Festangstellten und übers Arbeitsamt Beschäftigte auch viele Ehrenamtliche engagieren. Und für die Angehörigen gibt es die Möglichkeit zu beratenden Gesprächen.