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Der Leiter der Tourist-Information Detlef Tusk freut sich über den "Knotenpunkt Havelberg" Radtourismus erlebt großen Aufschwung

Von Dieter Haase 17.02.2011, 05:32

Würden Sie Fremden die Elb-Havel-Region als Urlaubsziel empfehlen? Detlef Tusk wäre kein guter Havelberger Tourismus-Chef, wenn er das nicht täte. "Wir haben hier wirklich fast alles, was sich ein Tourist wünschen kann", sagt er. "Historische Pfade wie die Straße der Romanik, einen Radwegeknotenpunkt, ein Wassertouristikzentrum, Natur pur und noch vieles andere mehr."

Havelberg. "Vor allem profitiert Havelberg und die Region vom Radtourismus", erklärt der Leiter der Havelberger Tourist-Information. Der Elberadweg erfreue sich von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit – und ein Abstecher von diesem in die Hansestadt Havelberg sei nicht weit. Neben den Radwanderern habe das Havelberger Touristenbüro im Vorjahr erfreulicherweise auch einen enormen Zuwachs an Pilgerern festgestellt, die die Domstadt anlaufen. Nicht zu vergessen ist das Blaue Band, der Wassertourismus: Wie in den Vorjahren machten 2010 wieder über tausend Motorboote im Yachthafen fest.

"Die Übernachtungszahlen des vergangenen Jahres sprechen eine deutliche Sprache", berichtet Detlef Tusk. Die Steigerungsrate gegenüber den Vorjahren sei überaus zufriedenstellend. "Die 300 Schlafplätze, die vor allem Pensionen, aber auch das Erlebnispädagogische Centrum und das Hotel ,Am Hafen‘ in Havelberg vorhalten, sind in der Saison immer äußerst begehrt." Viele Radler würden darüber hinaus auch gerne ihre Zelte auf dem schönen Campingplatz der Havelberger Insel-Touristik auf der Spülinsel aufschlagen.

Für die nächsten Jahre erhofft sich Tusk, dass auch der Havelradweg einen ähnlichen guten Zuspruch finden wird wie der Elberadweg. "Das derzeitige Manko besteht darin, dass er noch nicht so gut ausgebaut ist. Vor allem Familien mit Kindern beklagen immer wieder, dass sie Strecken zum Teil noch auf der Straße zurücklegen müssen. Aus diesem Grund freut es mich, dass der Bau des Abschnitts von Havelberg nach Kuhlhausen noch in diesem Jahr in Angriff genommen wird und sich auch im Bereich Schollene einiges tut."

Neben Rad-, Wasser-, Fuß- und dem Auto anreisenden Touristen setzt Detlef Tusk verstärkt auf Busunternehmen, die Tages- und Mehrtagestouren nach Havelberg und Umgebung anbieten. "Das Zugpferd Nummer 1 ist dabei natürlich der Havelberger Dom." Ab Karfreitag kann er übrigens in regelmäßigen Abständen amerikanische Reisegruppen zu einem Kurzaufenthalt in Havelberg begrüßen. Dabei handelt es sich um Touristen, die mit einem Kreuzfahrten veranstaltenden Unternehmen aus den USA in Deutschland unterwegs sind. Bei einem Stopp des Schiffes in Tangermünde wird ihnen auch ein Pauschalprogramm in Havelberg angeboten.

Was der Domstadt für Busreisende bisher noch fehlt, sind weitere Hotelplätze. "Aber auch das wird sich bis zum Jahresende ändern", zeigt sich der Havelberger Tourismus-Chef froh. "Schon jetzt stellen wir auf Messen, in den nächsten Tagen zum Beispiel in Halle an der Saale, das künftige art-Hotel der Kiebitzberg-Gruppe in Havelberg vor." Die ersten Gäste sollen hier bereits Mitte des Jahres einziehen können.

Was die touristische Ausschilderung in Havelberg betrifft, hält Detlef Tusk diese für ausreichend. Auch an der Havel befänden sich durch das Blaue Band genügend Hinweise auf die alte Domstadt. "Ich begrüße aber auch die Initiativen, die zum Beispiel der Kultur- und Heimatverein Vehlgast-Kümmernitz unternimmt, um die Ortsteile von Vehlgast-Kümmernitz für Besucher attraktiver zu machen." Derzeit arbeitet der Verein an einer groß angelegten Beschilderungsaktion. Die touristischen Tafeln sollen Gästen, insbesondere Radwanderern, den Weg zu den Sehenswürdigkeiten in Vehlgast, Damerow, Klein-Damerow, Waldfrieden und Kümmernitz weisen. Im Haushalt der Stadt für das laufende Jahr werden für diese Maßnahme Mittel zur Verfügung gestellt. Einen großen Teil der Kosten trägt der Verein allerdings auch selbst.

Wie es im Winter mit dem Tourismus in Havelberg bestellt ist? "Zu dieser Jahreszeit verzeichnen wir relativ wenige Gäste. Allerdings werden die, die kommen, natürlich besonders herzlich aufgenommen und betreut", schmunzelt Detlef Tusk. Naturliebhaber könnten jetzt zum Beispiel die besondere Ruhe genießen und an der Havelstegbrücke den Biber beobachten.