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Solarpark an Tangermünder Chaussee sollte schon 2010 Energie liefern, doch Planverfahren zieht sich hin Paderborner Investor hofft nun auf Stromerzeugung ab September

Von Reinhard Opitz 11.03.2011, 04:29

Geheizt wird an der Tangermünder Chaussee schon lange nicht mehr. Auf dem Gelände des alten Heizhauses gegen-über der Abfahrt nach Bindfelde laufen in diesen Tagen Abrissarbeiten. Der wuchtige Betonblock soll einer Photovoltaik-Anlage eines Paderborner Unternehmens Platz machen, das hier 1,75 Megawatt Sonnenstrom produzieren will.

Stendal. Der Südosten Stendals wird sich in den nächsten Monaten zum Energieproduzenten mausern. Gleich zwei Investoren wollen Strom aus Sonnenkraft erzeugen und planen auf seit langem brach liegenden Grundstücken den Bau von großflächigen Photovoltaik-Anlagen: die Paderborner Firma energy4ever an der Tangermünder Chaussee auf dem alten Heizhausgelände, das Unternehmen Spot Energy aus Demmin zweieinhalb Kilometer Luftlinie entfernt am Ziegeleiweg.

"Ich hätte unsere Anlage am liebsten schon im vergangenen Jahr am Netz gehabt", sagt energy4ever-Geschäftsführer Uli Biermann der Volksstimme. Denn die Einspeisevergütungen für Solarstrom werden immer wieder zurückgefahren. Doch die Mühlen des Genehmigungsverfahrens mahlen gemächlich. Seit einem Jahr bereitet er die 4,8-Millionen- Euro-Investition an der Tangermünder Chaussee vor. Ende August vergangenen Jahres gab der Hauptausschuss grünes Licht für die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines speziellen Bebauungsplans für dieses Vorhaben. Die Kosten beider Verfahren sind vom Investor zu tragen. Die erste öffentliche Auslegung der Planungsunterlagen ist gelaufen, eine zweite steht bevor; erst danach darf er bauen.

Biermann ist trotz der langwierigen Prozedur zuversichtlich, dass sein Solarpark noch in diesem Jahr Strom liefert. "Ich hoffe, dass es bis September klappt", sagt er. Mit Widerständen rechnet er nicht, da auch die Stadt Stendal daran interessiert ist, dass die unschöne Heizhausruine am südöstlichen Stadteingang verschwindet und das Gelände ringsum neu geordnet und genutzt wird. Erste Abriss- und Aufräumarbeiten haben bereits begonnen. Die Sonnenkollektoren sollen von hier 1,75 Megawatt Strom liefern.

4,5 Megawatt und eine Investition von zehn Millionen Euro plant Spot Energy aus Demmin auf dem verhinderten Fußballstadion-Gelände am Ziegeleiweg. Dort hat das Planungsverfahren gerade erst begonnen. Auch die Demminer wollen möglichst im Laufe dieses Jahres ans Netz.

Uli Biermann aus Paderborn sieht den zweiten geplanten Solarpark nicht als Konkurrenz: "Wir kommen uns nicht in die Quere."