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8. Allrad- und Oldtimertreffen ist voller Erfolg 60 Fahrzeuge rollen durch den Sandkasten für Große

Von Doreen Schulze 28.03.2011, 06:37

Mehr als 60 Fahrzeuge nahmen am 8. Allrad- und Oldtimertreffen am Sonnabend in Wischer teil. Im alten Kieswerk fuhr die historische Technik oder wurde ausgestellt. Für den Technikpark Altmark, Veranstalter des Treffens, war die Veranstaltung ein voller Erfolg.

Wischer. Mit großen Augen stehen kleine Jungs hinter der Absperrung. Vor ihnen geht es steil hinunter. Dort erstreckt sich das alte Kieswerk Wischer. Allradfahrzeuge kämpfen sich dort durch den losen Sand. Motoren heulen auf, Auspuffe stoßen schwarze Abgase aus, Räder greifen in den Kies, schleudern den Sand wie Fontänen auf. Mit Vollgas fährt ein Jeep auf einen Sandberg zu. Auf halber Strecke versagt die Kraft. Der Fahrer lässt das Fahrzeug kontrolliert zurückrollen. Wieder und wieder versucht er es, schließlich gelingt es. Große Abschlepper passieren ebenfalls den großen "Sandkasten".

Nicht nur die für die kleinen Jungs ist das Allrad-Oldtimertreffen ein Augenschmaus mit Erlebnisgarantie. Auch bei den erwachsenen Männern leuchten die Augen, wenn sich die schwere Technik ihren Weg durch den Sand bahnt, die riesige Pfütze durchrollt, in der das eine oder andere Fahrzeug stecken bleibt, und von den größeren Abschleppwagen herausgezogen wird.

Für die Besucher musste es am Sonnabend nicht beim Zuschauen bleiben. Wer Lust hatte, setzte sich in ein Allradgefährt, ließ den Gurt einschnappen, presste sich in den Sitz und erlebte, wie es sich anfühlt, fast senkrecht rollend die Kiesberge hinunter zu fahren. Prominentester Gast in den Fahrzeugen war Verbandsgemeindebürgermeister Eike Trumpf. In einem großen, roten Tatrafahrzeug nahm er Platz und passierte so als einer der ersten Gäste das Parcours. Zuvor eröffnete er die Strecke und zerschnitt das Absperrband.

Egbert Pinkle, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins Technikpark Altmark ist mit der Resonanz der Teilnehmer beim 8. Allrad- Oldtimertreffen sehr zufrieden. Mehr als 60 Fahrzeuge waren am Sonnabend bei der Eröffnung im Kieswerk. "Erfahrungsgemäß", so Pinkle, "kommen im Laufe des Tages weitere Gefährte hinzu." Die Teilnehmer kamen aus ganz Sachsen-Anhalt sogar über die Landesgrenze hinaus. So fehlten die Vereinsmitglieder aus Berlin natürlich nicht bei den alljährlichen Treffen. Ingesamt gehören dem Verein 32 Mitglieder an.

Der Technikpark Altmark hat es sich auf die Fahnen geschrieben, historische Nutzfahrzeuge zu erhalten und der Öffentlichkeit zu demonstrieren. Das Allrad-Oldtimertreffen bietet eine Plattform dazu. Und tatsächlich waren einige Unikate zu entdecken. Neben den Fahrzeugen, die durch das Kieswerk rollten, stellten Fahrzeugliebhaber ihre Panzer oder Traktoren aus. Der Vereinschef selbst sitzt auf seinen Autokran, Baujahr 1970. Bis 1993 war das Sammlerstück noch im Einsatz, in einem Betonwerk, berichtet Pinkle. Danach stand es etwa zehn Jahre still. Vier Jahre brauchte der Hasseler, um das Gefährt wieder flott zu machen.

Auf Geschicklichkeit und Tempo kam es am Sonnabend nach der Mittagszeit an. Zum zweiten Mal stand der Bierkasten-Cup an. Die Fahrzeuge durchquerten dabei ein abgestecktes Gelände in der Kiesgrube. Der Beifahrer bekam einen mit Wasser gefüllten Becher in die Hand. Dann ging es bergauf, bergab durchs Terrain. Dabei lief die Stoppuhr. Im Ziel angekommen wurde die Zeit registriert und gemessen, wie viel Wasser sich noch im Becher befindet. Wer zu viel verschüttet, hat Pech gehabt. Die beiden Messergebnisse wurden ins Verhältnis gesetzt. Sieger des diesjährigen Bierkasten-Cups wurden die Teilnehmer eines Goldbecker Clubs. Sie kamen mit 750 Millilitern von 800 Milliliter aus dem Parcours zurück. Und was gewannen die Sieger des Bierkasten-Cups? Einen Kasten Bier – das sagt doch der Name schon.

Am Sonnabendabend klang das Treffen gemütlich aus. Die Teilnehmer schauten sich Filmaufzeichnungen früherer Treffen beziehungsweise DDR-Originalmitschnitte an. Die Fahrzeugfreunde fachsimpelten und tauschten Ersatzteile aus. Dazu gab es auch für die Besucher tagsüber reichlich Gelegenheit. Ein Ersatzteilemarkt war aufgebaut.

Egbert Pinkle bedankt sich bei den Sponsoren und bei der Gemeinde für die Unterstützung.