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Ehrenpatenschaft des Bundespräsidenten für siebentes Kind einer Stendaler Familie Jamie hat einen Patenonkel, und der wohnt im Schloss Bellevue

Von Reinhard Opitz 06.04.2011, 04:33

Eine Urkunde und ein Scheck über 500 Euro – das ist das Patengeschenk des Bundespräsidenten für das siebente Kind einer Familie. Gestern übernahm Christian Wulff – übermittelt von OB-Stellvertreter Axel Kleefeldt – die Ehrenpatenschaft für den kleinen Stendaler Jamie Langs.

Stendal. Jamie hat einen Patenonkel. Und der heißt Christian, Christian Wulff. Der Bundespräsident übernahm gestern die Ehrenpatenschaft für den kleinen, elf Wochen alten Stendaler Jamie Langs. Nicht weil er mit ihm verwandt oder gut bekannt wäre, sondern weil Jamie das siebente Kind von Jana Langs und Ronny Stutzke ist. Aus diesem Grund überreichte der stellvertretende Oberbürgermeister Axel Kleefeldt gestern im Rathaus den Eltern von Jamie die Patenschaftsurkunde des Bundespräsidenten und einen Scheck über 500 Euro.

Jamie hat sechs Geschwister. Die sind zwischen zwölf und zwei Jahre alt und heißen Kevin, Vivien, Justin, Dustin, Jolina und Jason. Zusammen mit ihrer Mama wohnen sie in einer Vier-Raum-Wohnung in Stadtsee, während der Papa zwar auch in Stendal, aber in einer anderen Wohnung lebt. "Wir sind zusammen, nur nicht in einer gemeinsamen Wohnung", sagt der 31-jährige Zimmermann. An den häuslichen Arbeiten der Großfamilie wie waschen, abwaschen und dergleichen beteilige er sich aber sehr wohl. "Die Frau gibt Anweisungen, was gemacht werden muss, dann klappt das auch."

Das traut man der ebenfalls 31-Jährigen durchaus zu. "Wir rauchen nicht, wir trinken nicht. Wir leben für unsere Kinder", beschreibt sie ihre Motivation und fügt hinzu: "Kinder sind doch was Wunderbares. Oder nicht?" Jedes einzelne der sieben Kinder hätten sie sich beide gewünscht. Und damit nicht genug: "Wir wollen zehn." Dass es Leute gibt, die hämisch hinter ihnen her schauen, wenn sie mit ihrer Nachkommensschar spazieren gehen, finden sie beide völlig daneben.

Kevin, Vivien und Justin, die drei Großen, gehen in die Schule, die Kleinen hat Jana Langs zu Hause. Einen Kindergarten, sagt sie, brauche sie nicht. Ihre Kinder schauen sich viel voneinander ab, haben alle mit elf Monaten laufen gelernt. Nur die Wohnung ist jetzt zu klein. Am liebsten hätte sie zwei zusammengelegte Drei-Raum-Wohnungen.