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Übung von Stendaler Polizei und Landeskriminalamt SEK im Elfer: Bewaffneter stellt sich

Von Nora Knappe 11.05.2011, 12:14

Aufregung gestern Vormittag in Stadtsee: In der Adolph-Menzel-Straße fährt ein Aufgebot an Polizei und Spezialkräften vor. Im Elfgeschosser soll sich ein bewaffneter Straftäter verschanzen. Passanten sind verunsichert, den Polizisten steht die Anspannung ins Gesicht geschrieben.

Stendal. Im "Tatort" hundertmal gesehen – und jetzt passiert‘s in Stendal. Polizisten, Einsatzwagen, vermummte Gestalten. Schwarze Kluft, Strumpfmasken, Helme, Funk, Pistolen. Hier ist was passiert. Im Elfgeschosser an der Adolph-Menzel-Straße verschanzt sich ein bewaffneter Straftäter in seiner Wohnung. Es ist nicht klar, ob sich weitere Personen in seiner Gewalt befinden. Ein Fall fürs SEK, das Spezialeinsatzkommando der Polizei.

Wer dieses Szenario gestern Vormittag beobachtete, konnte nicht wissen, dass es sich um eine Übung handelte. Zehn Beamte des Stendaler Reviers und 20 Spezialkräfte vom Landeskriminalamt sind im Einsatz. Auch sie haben vorher nicht gewusst, wie ernst die Lage ist. Amoklauf, Geiselnahme, Bedrohung – das sind Situationen, in denen das SEK angefordert wird. "Darauf muss man jeden Tag gefasst sein, es kann jederzeit passieren", sagt Doris Grunau vom Stendaler Polizeirevier. "Und obwohl das gestern nur eine Übung war, hat man jedem Einzelnen die Anspannung angesehen."

Ziel der Übung: das Zusammenwirken der verschiedenen Einheiten trainieren. Nicht nur die "Routine"-Maßnahmen wie die Räumung und Absperrung des Geländes oder die Übergabe des Tatobjektes ans Spezialkommando müssen klappen. Vor allem die Verhandlungsgruppe ist gefragt, die mit dem Täter in Kontakt steht.

3-D-Technik testweise im Einsatz

Ganz neu für die Polizisten war der Einsatz von 3-D-Technik zur Erkundung des Gebäudes. Das Modell des Hauses wird auf Computer oder Handy gespielt, um es besser überschauen zu können und eventuelle Verstecke oder Fluchtmöglichkeiten des Täters zu identifizieren. Der Anwender kann auf diese Weise sogar durch Wände hindurchsehen. Voraussetzung ist natürlich, dass das Gebäude zuvor virtuell erfasst wurde. "Das war ein Testlauf für diese Technik, die an der Magdeburger Guericke-Universität entwickelt wurde", berichtet Doris Grunau.

Wie gut die Einsatzkräfte vom Stendaler Revier letztlich waren, wird sich nach der Auswertung des dreistündigen Einsatzes zeigen. Der Ausgang gestern jedenfalls war unblutig, resümiert Grunau: "Keine Verletzten, keine Toten. Der Täter hat sich gestellt. "