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Groß Schwarzlosener siegt beim 3. SWG-Hochhauslauf Auf zur Hatz durchs Treppenhaus!

Von Reinhard Opitz 23.05.2011, 04:43

Der dritte Hochhauslauf der SWG lockte am Sonnabend 102 Läuferinnen und Läufer in die Carl-Hagenbeck-Straße. Dass der Anteil gut trainierter Sportler, zum Teil aus entfernten Regionen, von Jahr zu Jahr größer wird, wertet SWG-Geschäftsführer Daniel Jircik so: "Unser Lauf hat sich herumgesprochen."

Stendal. Die Hatz durchs Treppenhaus sah einen 29-jährigen Groß Schwarzlosener als strahlenden Sieger: Sebastian Arndt, der in Magdeburg studiert und dem Sportclub USC der Landeshauptstadt angehört, brachte die drei Runden um den Hochhausblock in der Carl-Hagenbeck-Straße, die 2400 Meter entsprechen, und den doppelten Treppenhaussprint als Schnellster hinter sich. "Das ist mal was anderes als nur geradeaus laufen", sagte der lauferprobte junge Mann, der demnächst beim Läufer-Zehnkampf in Mühlhausen startet, anschließend der Volksstimme. Außerdem schätze er die familiäre Atmosphäre in Stendal.

Dass es auch der SWG-Hochhauslauf durchaus in sich hat, merkte der Sieger gleich zu Beginn: "Ich bin die erste Runde zu schnell gelaufen und wäre dann auf der Treppe fast eingebrochen." Auch die schnellsten Damen kamen nicht aus Stendal. Anne und Lena Metzlaff aus dem Ruhrgebiet, die in Hannover beziehungsweise Magdeburg studieren, trafen, wie sich das für Schwestern gehört, Hand in Hand gleichzeitig im Ziel ein.

"Wieder durchhalten"

Doch die Zuschauer – viele waren es leider nicht, die sich vor dem Elfgeschosser eingefunden hatten – konnten auch den Nachbarn von nebenan beklatschen. Jürgen Westermann kennt im Viertel fast jeder, und bei den Hochhausläufen ist er Stammgast und jeweils der älteste Teilnehmer. 73 ist er vor wenigen Tagen geworden. Das Treppenhaus, über dessen 154 Stufen es bis in die 9. Etage hinauf geht, kennt er nur zu gut – Jürgen Westermann wohnt hier.

"Ich will wieder durchhalten", definierte er am Sonnabend kurz vor dem Start sein Ziel. Und das ist dem Senior, der täglich bei jedem Wetter ein bis drei Runden um den Stadtsee läuft, sich aber auch fünf zutrauen würde – "wenn ich mehr Zeit hätte" –, auch dieses Mal mit Bravour gelungen.

Neben den Einzelläufern gingen auch neun Staffeln an den Start des vertikalen Lauf-ereignisses. Von jedem Staffelläufer war zweimal das Treppenhaus zu bezwingen, dann gab er den Stab weiter. Den Sieg trug eine namenlose Formation (siehe rechts) davon.

Eine Tombola, Fahrradparcours und Bastelstraße der Kreisverkehrswacht und Clown Tommy sorgten für allerlei Unterhaltung und Zerstreuung am Rande des Laufs.