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Weitere Frucht der Zusammenarbeit zwischen Berufsbildungswerk und Tierschutzverein Richtkrone schwebt über neuer Quarantänestation

Von Reinhard Opitz 28.05.2011, 04:29

Fundkatzen müssen mindestens drei Wochen in Quarantäne, bevor sie zu ihren Artgenossen im Tierheim gelassen werden. Die bisherige Station dort muss dringend ersetzt werden. Deshalb baut das Berufsbildungswerk, das in Borstel Tierpfleger ausbildet, seit Anfang dieses Jahres eine neue Quarantänestation. Am Donnerstag war Richtfest.

Borstel. Die Liaison zwischen dem Berufsbildungswerk (BBW) des Sozialverbandes und dem Altmärkischen Tierschutzverein lässt eine weitere Frucht reifen. Auf dem Gelände des Tierheims in Borstel baut das BBW zurzeit eine neue Quarantänestation, deren Dachstuhl am Donnerstag gerichtet wurde. Das 15 Meter lange und fünfeinhalb Meter breite Gebäude am Rande des Tierheimgeländes soll bis August/September dieses Jahres fertig werden.

Dass das BBW diese Investition schultert – in deren fünfstellige Bausumme jedoch auch Spendengelder des Tierschutzvereins fließen –, ist der seit Jahren praktizierten Zusammenarbeit zwischen beiden zu verdanken. Als einziges BBW in Deutschland bildet die Stendaler Einrichtung Tierpfleger als Vollberuf aus – und der praktische Teil der Ausbildung findet im Borsteler Tierheim statt. "Der Tierschutzverein ist für uns ein hervorragender Kooperationspartner", sagte Ausbildungsleiter Thomas Schäfer am Donnerstag am Rande des Richtfestes. Die Bedingungen in Borstel seien ideal, "wir können hier nach Lehrbuch ausbilden".

Für Katze und Hund

Und zu einem lehrbuchhaften Tierheim gehört auch eine moderne Quarantänestation. Da die bisherige nach den Worten von Tierheimleiter Dieter Lusznat ihren Anforderungen nicht mehr gerecht wird, war die Investition in eine neue längst überfällig. Vornehmlich für Katzen, teilweise aber auch für Hunde soll sie künftig genutzt werden. Fundkatzen, deren Gesundheitszustand nicht bekannt ist, die häufig geschwächt ins Tierheim kommen, erhalten in der Regel zunächst ein Mittel zum Vitalisieren und werden in der Quarantänestation mindestens eine Woche lang beobachtet. Sie werden geimpft, und der Impfschutz braucht weitere 14 Tage, bis er sich aufgebaut hat. Erst dann können die Tiere zu ihren Artgenossen gelassen werden.

Fürs Tierheim ist die Quarantänestation nicht nur medizinisch notwendig. "Sie entspannt auch unsere Situation, stellt eine Art Puffer in Sachen Kapazität dar", erklärt Dieter Lusznat.

Das BBW bildet zurzeit rund 30 Jugendliche zu Tierpflegern aus, weitere zehn schnuppern in berufsvorbereitenden Maßnahmen regelmäßig Tierheimluft. Ausbildungsleiter Schäfer freut sich vor allem über die guten Chancen seiner Schützlinge: "Die Vermittlungsquote beträgt rund 50 Prozent. Tendenz steigend."