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Anstrengungen des Zellstoffwerkes zum Umweltschutz fruchten Ausgleichsmaßnahmen erhöhen die Artenvielfalt

12.05.2010, 05:18

Arneburg (ssi). Die Ausgleichmaßnahmen, welche die Betreiber des Zellstoffwerkes Stendal während des Baus der Anlage initiierten, tragen nun Früchte. Rebhuhn, Grauammer und auch einige verloren geglaubte Pflanzen konnten inzwischen bei Arneburg und Dalchau wieder beobachtet werden. "Es ist schön, dass wir den Erfolg gerade im jetzigen UNO-Jahr der Biodiversität, also im Jahr der Artenvielfalt, sehen können", sagte Sabine Höding vom Zellstoffwerk.

Bereits im Jahr 1997 war damit begonnen worden, den sogenannten landschaftspflegerischen Begleitplan zu formulieren. "Die Aufforstung von Brachflächen an der Elbaue mit Auenwaldgehölzen, die Bepflanzung von Wegen und Gräben mit Bäumen, das Anlegen und Erhalten von Biotopen lagen dabei im Fokus der Anstrengungen", erklärte Jörg Schickhoff, beauftragter Gartenbauingenieur. Rund 12 500 Bäume seien zwischen Dalchau und Arneburg gepflanzt worden, 24 000 Auenholzgewächse besiedeln nun eine sieben Hektar große Fläche der Elbaue. "Das ist besonders lobenswert", meinte Eicke Granitzki vom Biosphärenreservat "Mittlere Elbe". Dadurch wurde brachliegendes Land für die Natur rückerschlossen. Generell leide die Flora und Fauna der Region unter der starken landwirtschaftlichen Kultivierung der DDR-Zeit. "Die Schläge sind hier einfach zu groß. Was gut für die Landwirte sein mag, zerstörte hier die Artenvielfalt", sagte der Naturschützer. Aus diesem Grund sind auch einige Biotope angelegt worden. "Einmal im Jahr werden diese gemäht, die Mahd wird abgetragen. Ziel ist es, die an Nährstoffen überreichen Böden wieder auf ihr ursprüngliches Maß zu bringen", berichtete Schickhoff. Dadurch finden Pflanzen, die nährstoffarme Böden benötigen, wieder einen Lebensraum. "So ist an diesen eingezäunten Arealen die Schlüsselblume, die Heidenelke und die Grasnelke zurückgekehrt."

Auch die Fauna wurde wiederbelebt. "Rebhühner sind hier schon gesichtet worden, aber auch andere Vögel und Reptilien beginnen, in die eingerichteten Rückzugsgebiete zu brüten", sagte Schickhoff. "Das ist ein guter Anfang" ergänzte Granitzki.