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Projekt des Stendaler Vereines "KinderStärken" Stadt-Detektive sollen Schätze ihrer Heimatstadt entdecken

Von Birgit Schulze 21.05.2010, 07:18

Der Stendaler Verein "KinderStärken" präsentierte in Tangerhütte ein neues Projekt, mit dem Kinder und Jugendiche motiviert werden sollen, sich für ihre Belange einzusetzen. "Stadt-Detektive" heißt es, wird über europäische Fonds gefördert und ist in ähnlicher Form bereits in Stendal gelaufen. An diesem Sonnabend gibt es im Schülerklub dazu eine Informationsrunde für Jugendliche, die sich mit einbringen wollen.

Tangerhütte. Der Verein sei ein der Fachhochschule Stendal-Magdeburg angegliedertes Institut, das sich vor allem um die Interessen und Belange von Kindern und Jugendlichen kümmert, erläuterte Koordinatorin Johanna Kloss in der jüngsten Sitzung des Tangerhütter Sozialausschusses. Gemeinsam mit ihren Kollegen Anke Neumann und Benjamin Ollendorf stellte sie das Projekt "Stadt-Detektive" vor.

Demnach solle zunächst mit Jugendlichen aus der Stadt eine Teamleiterausbildung absolviert werden, die es diesen jungen Leuten ermöglicht, gemeinsam mit Kindern in und für ihre Stadt aktiv zu werden. "Es geht darum, sich umzusehen und zu schauen, welche Schätze Kinder und Jugendliche in ihrem Umfeld finden. Zum Ende wird es ein Gespräch geben, bei dem sie einmal feststellen können, wie sie ihre Stadt eigentlich sehen."

Angesprochen seien Kinder ab dem Grundschulalter und Jugendliche bis 25 Jahre. Vor allem mit Kinderheim, Landesbildungszentrum, Kirche und der Sekundarschule wolle man dabei zusammenarbeiten, so Johanna Kloss. Auf die Frage nach der Vorbereitung der Kinder und Jugendlichen sagte sie: "Wenn man durchs Stadtgebiet geht, braucht man keine große Einführung, es gibt immer spannende Ergebnisse, wenn man fragt: ¿Was gefällt euch an eurer Stadt?’." Verbesserungsvorschläge von Kindern und Jugendlichen sollen auch in den Stadtrat weitergetragen werden, es sollen Fotos und eine Dokumentation entstehen, so Kloss.

"Die politische Beteiligung von Jugendlichen in Deutschland ist sehr schlecht, deshalb finde ich das Projekt gut. Aber bringen Sie den Jugendlichen auch bei, dass es finanzielle Grenzen gibt? Nicht, dass da Erwartungshaltungen geweckt werden und die jungen Leute dann wieder enttäuscht sind, weil es nicht geht", sagte Ausschussmitglied Urs Niklaus-Niwa.

"Dafür stehen wir im Hintergrund", antwortete Johanna Kloss und ergänzte: "Oft glauben die Jugendlichen gar nicht, dass sie wirklich gefragt sind, was sie wollen. Und manchmal sind die Dinge, die sie sich wünschen, gar nicht so schwer umzusetzen." Und, so ergänzte ihre Kollegin Neumann: "Viele Sachen, die wir als Erwachsene gar nicht mehr sehen, fallen den Jugendlichen auf."

Ingeborg Gronner, Ausschussmitglied und pensionierte Lehrerein, sagte: "Ich finde es gut, dass die Jugendlichen auch außerhalb der Schule zu ihrer Meinung gefragt werden. Vielleicht profitieren wir davon zum Gemeinwohl der Stadt. Und schließlich fördert es auch das Selbstbewusstsein."

Nach einer Teamleiterschulung, die ein Wochenende dauern soll und für den 29. und 30. Mai vorgesehen ist, soll die Arbeit mit Kindergruppen losgehen. Diese könnten an drei Nachmittagen oder in den Ferien unterwegs sein, so Kloss. Ein erstes informatives Treffen ist für Sonnabend, 22. Mai, ab 15.30 Uhr im Schülerklub an der Magdeburger Straße vorgesehen.