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Edeka will seine Pläne nun doch verwirklichen Ein City-Markt am Schadewachten

Von Reinhard Opitz 19.03.2010, 04:52

Edeka will nun doch am Schadewachten aktiv werden. Die Handelskette kündigte am Mittwoch im Ausschuss für Stadtentwicklung an, möglichst noch in diesem Jahr mit dem Bau eines City-Marktes zu beginnen. Ende 2011 oder Anfang 2012 soll man am Standort des ehemaligen Pressehauses einkaufen können.

Stendal. Ausschussvorsitzende Katrin Habendorf ( CDU ) konnte angesichts der jahrelangen Hinhaltepolitik des Handelsriesen ihre Ungeduld nicht verbergen. Bevor sie Heino Schmidt, bei der Edeka Minden-Hannover für die Expansion zuständig, das Wort gab, forderte sie ihn auf, sein Projekt nur vorzustellen, wenn er zwei Fragen beantworten könne : Wann und wie lange wird gebaut ? Wann kann man am Schadewachten einkaufen ?

Schmidt lieferte die Antworten sofort. Edeka möchte möglichst in diesem Jahr mit dem Bau beginnen und Ende 2011, spätestens Anfang 2012 fertig sein. Die für den Neubau notwendigen Abbrucharbeiten, vor allem des ehemaligen Pressehauses am Schadewachten, " werden wir definitiv dieses Jahr beenden ", sagte er.

Gegenwärtig bereitet Edeka den Bauantrag für den geplanten City-Markt mit rund 800 Quadratmetern Verkaufsfläche vor. Zum Projekt gehören ein eigener Parkplatz sowie öffentliche Stellplätze im Innenbereich des Quartiers. Für Letztere, so der Expansionsleiter, sei die Stadt Stendal zuständig. Edeka werde der Stadt die dafür notwendigen Flächen für einen symbolischen Ein-Euro-Preis abtreten.

Doch damit ist die Stadt aus dem Projekt noch nicht entlassen. Voraussetzung dafür, dass der Markt gebaut wird, sei die Schaffung einer Linksabbiegespur vom Südwall in das Quartier, erklärte Heino Schmidt. Das Marktgelände soll sowohl vom Schadewachten als auch vom Südwall aus befahrbar sein. Ein breiter Zugang für Fußgänger werde am Schadewachten entstehen.

Die Planungen sehen am Schadewachten einen zweigeschossigen Neubau vor. Das Erdgeschoss wird der Lebensmittelmarkt einnehmen, darüber entstehen Wohnungen oder Gewerberäume. Expansionsleiter Schmidt ist sich sicher, dass der Markt " zur Stärkung der Innenstadt und des Schadewachten " beitragen werde.

Warum es von den entscheidenden Grundstückskäufen im Jahr 2004 bis zur Realisierung so lange gedauert habe, begründete Schmidt mit einer Änderung des Konzepts. Zunächst sei ein NP-Discountmarkt geplant gewesen. Inzwischen sei Edeka dabei, seine innerstädtischen Standorte als attraktive City-Märkte mit sogenannten Kompetenzinseln für bestimmte Sortimente aufzuwerten. Dieses Konzept werde nun auch in Stendal verwirklicht. Sein Unternehmen löse damit " einen Wechsel auf die Zukunft ein ", sagte er. Analysen hätten ergeben, dass in Ostdeutschland der Kaufkraftzuwachs größer sei als der Bevölkerungsrückgang.

Zu den Plänen von Netto, mit seiner Filiale aus Süd an die Tangermünder Straße zu ziehen, sagte Schmidt, er würde es begrüßen, " wenn dieser Wettbewerber nicht kommt ". " Wir haben aber nicht gesagt, dass wir dann nicht bauen ", antwortete er auf eine Nachfrage von Ausschussmitglied Dirk Hofer ( CDU ).