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Stendaler Roland-Musikanten feiern 30-jähriges Bestehen / Vereinsvorsitzender Torsten Hünemöller : "Wir machen mehr als nur Rumtata"

Von Nora Knappe 10.03.2010, 05:52

Die Stendaler Roland-Musikanten sind eine feste Größe im Stendaler Kulturleben. Nicht umsonst haben sie 2006 den Kulturpreis der Stadt bekommen. Nun feiern sie ihr 30-jähriges Bestehen und zeigen : Blasmusik ist nicht nur was für ältere Herrschaften.

Stendal. Seit seinem zehnten Lebensjahr macht Torsten Hünemöller Blasmusik. Was im Pionier-Blasorchester anfing, setzte sich fort bis zur Mitgliedschaft bei den Stendaler Roland-Musikanten. Und bei denen ist Trompeter Hünemöller, heute 40 Jahre alt, immer noch dabei, inzwischen als Vereinsvorsitzender. " Es ist einfach ein gutes Zusammenspiel und eine schöne Gemeinschaft. Ich kann mich nicht erinnern, dass es in all den Jahren mal Zoff gab. "

Fünf Frauen und 16 Männer mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren unterstehen heute dem Dirigat von Constantin Matei. Angefangen hat das Ensemble mit etwa sieben Musikern : 1979 als Betriebsblasorchester des Reichsbahn-Ausbesserungswerks Stendal. Der erste Auftritt am 6. Oktober 1980 gilt den Roland-Musikanten heute als Geburtsstunde. Und darum wird auch erst im Herbst dieses Jahres das 30-jährige Bestehen gefeiert. Mit dem Zusammenschluss mit dem Blasorchester vom Haus der Pioniere wuchs das Ensemble und machte sich über die Kreis- und Bezirksgrenzen hinaus einen Namen.

Die Rolandmusikanten haben sich entwickelt. Auch dank ihres neuen Dirigenten Constantin Matei, der das Ensemble seit 2007 leitet. Er sei bestrebt, modernen Schwung in die Gruppe und die Musik zu bringen. Das Repertoire reicht von traditioneller Blasmusik und Tanzblasmusik über Operetten- und Musicalmelodien bis hin zur konzertanten Blasmusik. " Aber der klassische Charakter soll schon beibehalten werden ", sagt Hünemöller. " Das liegt uns eben am meisten und hat unseren Ruf begründet. Alles andere sind mal willkommene musikalische Ausflüge. " Ein Ensemble von 21 Leuten stößt dabei auch an seine technischen Grenzen. " Wir spielen zum Teil ja schon Stücke für eigentlich 40 Bläser, da muss man sehr präzise spielen ", sagt Hünemöller. Und nicht zuletzt habe ja auch das Publikum, das die Stendaler Roland-Musikanten eben genau für ihren bewährten Stil liebt, ein Wörtchen mitzureden. Was sich immer wieder bei den zur Tradition gewordenen Neujahrskonzerten in der Katharinenkirche zeigt : Volles Haus und gute Stimmung ist zum Jahresanfang angesagt.

Für Hünemöller steht fest : " Die Roland-Musikanten haben inzwischen mehr Schmiss. Wir machen mehr als nur Rumtata. " Dass er privat nicht unbedingt Blasmusik hört, tut seiner Liebe zu selbiger keinen Abbruch. " Wenn man selbst Musik macht, hat man dazu einen ganz anderen Zugang. Ich kann jedenfalls nicht behaupten, dass mir Blasmusik nach den 30 Jahren, die ich sie spiele, zum Hals raushängt. "