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Linke-Politiker informieren sich über Arbeit des Mietervereins Nebenkosten haben Fehler- und Sparpotenzial

18.02.2010, 04:53

Stendal ( nk ). Nach wie vor ist bundesweit jede zweite Nebenkostenabrechnung fehlerbehaftet, so die Einschätzung des Deutschen Mieterbundes. " Die Verhältnisse in der Altmark weichen leider nicht von diesem Bundesdurchschnitt ab ", sagte der geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des Stendaler Mietervereins, Günter Kasten, im Gespräch mit den Linkspolitikern Dr. Helga Paschke und Günter Rettig. Beide besuchten am Montag den Mieterverein in Stendal.

Und dies nicht ohne Grund, wie Wahlkreisbüro-Mitarbeiter Mario Blasche mitteilt : " Der Kreistag berät derzeit den Haushalt für das Jahr 2010. Sowohl dieser als auch die Perspektive weisen erhebliche Defiziteaus. Einnichtunerheblicher Teil dieses Haushaltloches ist auf die so genannten Kosten der Unterkunft für SGB-II-Bezieher zurückzuführen. " Nach Abzug von Bundes- und Landeszuweisungen verblieben dem Landkreis hier jährlich Kosten in Höhe von 11 bis 13 Millionen Euro. Etwa ein Drittel entfällt auf die Nebenkosten.

" Unterstellt, die angegebene Fehlerquote des Mieterbundes trifft auch auf den Landkreis Stendal zu, ergibt sich hier doch ein erhebliches Einsparpotenzial ", sagte Rettig. Aus diesem Grunde hatte der Mieterbund bereits im Jahr 2007 dem Landkreis eine Kooperation zur Prüfung der Nebenkostenabrechnungen angeboten, um die Kosten zu senken. " Schließlich handelt es hier um öffentliche Gelder und schon deshalb haben auch wir natürlich ein Interesse an einer korrekten Abwicklung " so Kasten.

Ein Antrag der Fraktion Die Linke – Bündnis 90 / Die Grünen, der diese Initiative aufgriff und eine solche Kooperation zum Ziel hatte, fand im Kreistag keine Mehrheit. Die Landtagsabgeordnete Paschke, zugleich Vertreterin ihrer Fraktion im ARGE-Beirat, der die Arbeit der gemeinsamen Behörde des Landkreises und der Bundesagentur für Arbeit kritisch begleiten soll, machte in der Gesprächsrunde den Vorschlag, in diesem Gremium eine Anhörung des Mietervereins anzuregen : " Natürlich können wir dort nicht Einzelfälle diskutieren, aber Probleme, die grundsätzlicher Natur sind, könnten zur Sprache kommen. Vielleicht gelingt es über diese Fachgremium, die beisitzenden Kreistagsmitglieder aller Fraktionen doch noch davon zu überzeugen, dass eine Kooperation auch für den Landkreis in mehrfacher Hinsicht Vorteile bringt. "

Der Stendaler Mieterverein mit seinen zwei hauptamtlichen Mitarbeitern betreut seit 1992 altmarkweit mehr als 2000 Mieterhaushalte. Um diese flächendeckende Beratung in der Altmark anbieten zu können, werden neben den regelmäßigen Sprechzeiten in Stendal auch Sprechtage in Salzwedel, Gardelegen und Osterburg angeboten. Der derzeitige Vorsitzende Günter Kasten wird im Mai den sprichwörtlichen Staffelstab an seine langjährige Mitstreiterin Angela Mattke weitergeben.

Einen Abbruch in der Beratungstätigkeit soll und wird es durch den Ruhestand aber nicht geben, da ist sich Günter Kasten sicher. Rechtzeitig wurde ein weiterer Berater gesucht und auch gefunden, der gerade eingearbeitet wird. Und, fügt Kasten beruhigend hinzu : " Natürlich bleibe ich dem Mieterverein auch weiterhin verbunden und würde im Bedarfsfall mit meinen Erfahrungen zur Verfügung stehen. "