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Junge Leute besuchen Gedenkstätte Sachsenhausen

05.12.2009, 08:49

Am 28. November fuhren das Ländliche Streetwork des Landeskreises Stendal, die Streetworker der Stadt Stendal, die Diakonie Hindenburg und das Shalomhaus Tangermünde mit Jugendlichen des Landkreises Stendal in die Gedenkstätte Sachsenhausen. Das Konzentrationslager vor den Toren Berlins wurde im Sommer 1936 von Häftlingen errichtet. Von einem SS-Architekten als idealtypische Anlage eines Konzentrationslagers entworfen, sollte den Gefangenen auch symbolisch die absolute Macht der SS verdeutlicht werden.

Zwischen 1936 bis 1945 waren im KZ Sachsenhausen mehr als 200 000 Menschen inhaftiert, davon anfangs poltische Gegner des NS-Regimes, dann eine immer größere Zahl Angehöriger der von den Nationalsozialisten als rassisch oder biologisch minderwertig erklärten Gruppen. Mit Beginn des 2. Weltkrieges, ab 1939, wurden immer mehr Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten inhaftiert.

Zehntausende kamen durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit und Misshandlungen um oder wurden Opfer von systematischen Vernichtungsaktionen der SS. Noch heute steht die Genickschussanlage in der Ausstellung, mit der im Herbst 1941 mindestens 12 000 sowjetische Kriegsgefangene, darunter viele Juden, erschossen wurden. Im Frühjahr 1942 errichteten die Nationalsozialisten eine Vernichtungsanlage mit Krematorium und später eingebauter Gaskammer, die von der SS in Analogie zum Turm A als Eingangstor zynisch als " Station Z " bezeichnet und mit der Erschießung von 250 jüdischen Häftlingen " eingeweiht " wurde.

Seit 1961 ist das ehemalige KZ Sachsenhausen eine Nationale Mahn- und Gedenkstätte. Durch kompetente Mitarbeiter der Gedenkstätte wurden wir in einer zweistündigen Führung, aufgeteilt in zwei Gruppen, durch das Gelände des Lagers geführt. Wie wichtig es ist, dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte nicht zu vergessen bzw. immer wieder aufzuarbeiten, zeigten uns die vielen Fragen und das rege Interesse der Teilnehmer. Ergriffen, nachdenklich und sichtlich beeindruckt traten wir die Heimreise an.

Wir bedanken uns bei allen, die diese Bildungsreise ermöglichten sowie dem Reiseunternehmen aus Arendsee, mit dem wir eine angenehme Fahrt hatten.

Anke Hartel ( Ländliches Streetwork ), Kathrin Musold, Anke Barschdorf ( beide Streetwork Stadt Stendal ), Sabine Bosch ( Diakonie Hindenburg ), Carola Schulz ( Shalomhaus Tangermünde )