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Cellistin Johanna Helm und Posaunist Georg Gernot Schreiber Zwei begabte Musiker erhalten Jütting-Stipendium

17.11.2009, 04:52

Stendal ( uha ). Im vorerst letzten Stipendiatenkonzert der " Hans und Eugenia Jütting Stiftung " stellten sich am Sonntagnachmittag zwei begabte Nachwuchskünstler vor. Die 23-jährige Johanna Helm, Berlin, spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr Violoncello. Auf ihrem Instrument wurde sie zwei Mal Bundessiegerin im Wettbewerb " Jugend musiziert ". Zur Zeit tritt sie als Solistin mit dem Göttinger Sinfonieorchester auf. Für ihre Leistungen zeichnete sie der Stiftungsrat 2008 mit einem Jütting-Stipendium aus.

Ihr Programm umfasste, begleitet von Eugen Dietrich am Steinwayflügel, Franz Schuberts Sonate für Arpeggione und Klavier a-Moll und Variationen über ein Thema von Rossini. Die romantische Cellosonate erfasste die Stipendiatin mit viel Gespür für die melodisch romantische Ausstrahlung der Komposition.

Rossini selbst ist schon bekannt für Virtuosität in seinen Werken. Was Bohuslaw Martinu aus einem solchen Thema herausholte, war noch einmal eine Überhöhung der ohnehin furiosen Lauffiguren der Originalkomposition. Ob dramatisch oder elegisch umspielt, verstand es die Cellistin, diese Komposition ihren Hörern meisterlich ausgeführt vorzustellen. Unter dem Beifall des Publikums nahm sie freudig die Urkunde für ihr Stipendium aus der Hand von Vorstandsmitglied Michael Hentschel entgegen.

Nach der Pause stellte sich der ebenfalls 23-jährige Posaunist Georg Gernot Schreiber aus Mannheim der Zuhörergemeinde in der Katharinenkirche. Auch er wirkt bereits in Orchestern als Mitglied, so in der Jungen Deutschen Philharmonie. Er stellte sich zunächst mit Georg Philip Telemanns Sonata f-Moll vor, die er betont melodisch interpretierte.

Eugène Bozzas " New Orleans " erinnerte dagegen an US-amerikanische Jazz-Tradition. Rhythmisch akzentuiert im musikalischen Duell mit seiner Klavierpartnerin Chiaki Ohara, gaben beide Musiker die Komposition wieder. Walther S. Hartleys " Sonata breve " ist ein Werk für Soloposaune. Virtuose Läufe, die ganze Bandbreite des Instruments auslotende Melodiebögen sind Merkmale dieser Kammermusik, kongenial von Georg Gernot Schreiber intoniert.

Zum Schluss wieder im Duo mit Klavierbegleitung, spielte der Posaunist das Concerto für Bass Trombone von Eric Ewazen. Auch diesem dreisätzigen Musikstück entlockte der Stipendiat lyrisch warme Töne und expressiv rhythmisch akzentuierte Melodiefolgen.

Ebenso wie die Cellistin erhielt er unter herzlichem Applaus der Zuhörer die Stipendien-Urkunde der Jütting-Stiftung.