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Äthiopien-Kinderhilfe unterstützt eine der ärmsten Regionen Afrikas Stendaler verwirklichen einen Traum: Eine Schule für Tulu Gopo

Von Egmar Gebert 22.10.2009, 06:55

Eine Gruppe von zwei Dutzend Stendaler hat sich vorgenommen, in einem Dorf in Äthiopien eine Schule zu bauen. Die Idee der Initiative " Äthiopien-Kinderhilfe Stendal " nimmt Gestalt an. Im November wird in Tulu Gopo im Hochland des ostafrikanischen Staates der Grundstein für das erste von sechs Häusern der Schule " Stendal " gelegt.

Stendal. Im Juli berichtete die Volksstimme über das Engagement der Stendaler Initiativgruppe für Kinder in Äthiopien. " Das Echo war enorm ", erinnert sich Gerd Engel, Initiator der Gruppe. Seine Augen leuchten, wenn er von den Menschen berichtet, die ihn in seiner altmärkischen Heimat ansprechen, um zu helfen, und mehr noch, wenn er von den Menschen im äthiopischen Hochland spricht, bei denen diese Hilfe ankommt. Dass und vor allem, wie sie ankommt, wissen Gerd Engel und Jürgen Roswandowitz aus eigenem Erleben.

" Im November wird der Grundstein gelegt "

In der ersten Oktoberwoche waren sie gemeinsam mit Peter Schulz und Engels Tochter Corinna in Äthiopien, jeder mit 40 Kilogramm Gepäck beladen. Mehr konnten sie ohne zusätzliche Frachtkosten nicht mitnehmen. Da jedes der Mitglieder der Gruppe seine Reise aus eigener Tasche finanziert, hätte jedes Kilo mehr das Reisebudget gesprengt. Aber immerhin : Diese 40 Kilo pro Kopf bedeuteten jede Menge Schulmaterial, Bleistifte, Hefte, und 500 bedruckte Stoffbeutel, die in Shafamu zu Schultaschen wurden.

Dieses äthiopische Dorf war die erste Station der Stendaler. Das Dorf, in dem sie als Teil einer Initiative Deutscher Lauffreunde dank der Spenden der Altmärker an der Schule " Marathon " mitgebaut haben und die sie mit einem Teil der jüngsten Spenden halfen, auszustatten.

Im Gepäck hatten die vier Stendaler dieses Mal aber auch Spenden für das erste eigene Schulbauprojekt der " Äthiopien-Kinderhilfe Stendal ". Tulu Gopo heißt das Dorf fernab der Touristenrouten in einer der ärmsten Regionen Äthiopiens, in dem die Stendaler nun eine Schule bauen wollen – die Schule " Stendal ". Ein Haus mit Wänden aus Stein, festem Fußboden, Schulbänken und Tischen, an denen die Kinder aus dem Dorf und der Umgebung lernen können. Damit nicht genug, will das Projekt mit finanziellen Beihilfen auch dafür sorgen, dass Lehrer, die die Kinder unterrichten, in diese abgelegene Region kommen.

Gerd Engel, Jürgen Roswandowitz und die anderen aus der Stendaler gut zwei Dutzend Mitglieder zählenden Äthiopien-Kinderhilfe haben jetzt die Gewissheit, dass aus dem " Wollen " handfeste Realität wird – eigentlich schon geworden wäre, wenn ihnen nicht das Wetter in Äthiopien einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.

" Eigentlich waren wir rübergeflogen, um bei der Grundsteinlegung der Schule dabeizusein. Aber die musste aufgrund der in diesem Jahr etwas längeren Regenzeit nach hinten verschoben werden. Im November wird der Grundstein für die Schule ‚ Stendal ‘ gelegt ", sagt Gerd Engel. Dafür sorgen die Partner der Stendaler Initiative auf äthiopischer Seite, zu denen Sigrid Görges den Kontakt hält. Die Stendalerin lebte zwei Jahre in Äthiopien.

" Das Geld fürs

erste Haus haben

wir zusammen "

Aus sechs Häusern wird die Schule " Stendal " einmal bestehen. Rund 5000 Euro braucht es, um eines dieser Schulgebäude zu bauen und : " Das Geld fürs erste Haus haben wir zusammen ", sagt Jürgen Roswandowitz, der ebenso optimistisch ist wie Gerd Engel, dass sie dank der Unterstützung zu Hause in den nächsten Jahren nicht nur die weiteren fünf Häuser bauen werden, sondern auch für Wasser und Strom in der äthiopischen Dorfschule mit dem Namen " Stendal " sorgen werden.

Wer mithelfen möchte, diese Idee zu verwirklichen, Geld oder Sachen für die Basare der Äthiopien-Kinderhilfe spenden möchte – der nächste wird während des Stendaler Weihnachtsmarkts stattfinden – kann sich bei Gerd Engel melden, Tel. ( 0 39 31 ) 70 79 56 oder ( 01 73 ) 6 32 65 18.