1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Bioenergie ist kein Fremdwort mehr

Regionales Netzwerk für die Altmark Bioenergie ist kein Fremdwort mehr

Von Holger Thiel 16.10.2009, 04:58

Stendal. Die Altmark ist geadelt - vom Bundes-Landwirtschaftsministerium. Sie gehört zu den 25 Regionen in Deutschland, die " vorbildliche Regionalentwicklungskonzepte in Sachen Bioenergie " aufweisen. Bis zu 400 000 Euro kann die Bioenergie-Region Altmark deshalb bis 2011 in den Auf- und Ausbau eines Bioenergie-Netzwerkes investieren. Regionale Wertschöpfung, neue Arbeitsplätze, preisstabile Wärmeversorgung auf dem Land und der Ausbau zur " Energieregion " sind einige Ziele, die verwirklicht werden sollen. Und ganz konkret : Bis 2020 sollen mit Bioenergie bis zu 30 Prozent des regionalen Wärmebedarfs in der Altmark gedeckt werden. " Das ist zu schaffen. Denn das Potenzial der Region ist noch nicht ausgeschöpft ", schätzt Henning Kipp ein, Projektleiter der Bioenergieregion Altmark. Zusammen mit Gerhard Faller-Walzer soll Kipp neue Standorte für Bioenergieanlagen ausfindig machen und vor allem das Thema stärker in die Öffentlichkeit rücken.
Mit einer Informationswoche Ende September ist ein erster Schritt getan worden. Der nächste folgt Anfang November mit einem Auftaktkongress in Arendsee. Ende November wird eine altmärkische Delegation mit beiden Landräten - Plätze sind noch frei - in die Oststeiermark fahren, um sich dort über modellhafte Bioenergieanlagen zu informieren. Bei der Nutzung nachwachsender Rohstoffe ist die Altmark kein Entwicklungsland mehr. Davon zeugt nicht nur das Zellstoffwerk, das Deutschlands größtes Biomassekraftwerk ist, sondern auch gut 50 Biogasanlagen, das Holzpelletwerk und das Biodieselwerk in Tangermünde, das Bioethanolwerk in Kusey, die ersten Kurztriebsplantagen ( Ernte von Pappeln und Weiden nach kurzer Wachstumszeit - d. Red. ). Orte wie Iden, Tangeln und bald auch Havelberg zeigen, dass mit Biogas nicht nur Strom, sondern auch Wärme für die Haushalte produziert werden kann.
Doch die Altmark kann mehr. Henning Kipp glaubt daran. Er verweist auf die drei Modellprojekte in der Altmark. In Salzwedel ist es die energetische Nutzung des Stadtwaldes und des Grünen Bandes, in der Wische dreht es sich um das Grün an Straßen und Gewässern. Drittens wird die Frage der Modernisierung von Biogasanlagen untersucht. Auch die Stichworte Kurztriebsplantagen und Agroforstsysteme fallen Kipp auf Anhieb ein. Wichtig ist für ihn, Kommunen für Bioenergie zu gewinnen. " Das sind noch Reserven ", schätzt der Projektleiter ein. Vor allem fehlende Informationen wie zum Beispiel zu den neuen Förderprogrammen rund um Fernwärme seien daran schuld, so Kipp. Mit der Konferenz in Arendsee soll der Anfang gemacht werden. Weitere Informationsveranstaltungen folgen.
www.altmark.eu