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Sportschulchefin geht, Nachfolger kommt aus der Schwimmhalle Falkner übernimmt Leitung in Sportschule

Von Ralf Franke 09.09.2009, 07:01

In der Landessportschule Osterburg hat es in der Vergangenheit nicht zuletzt wegen der Bewältigung der Finanzkrise beim Landessportbund ( LSB ) einige Kurskorrekturen gegeben. Die nächste Personalie steht Ende des Monats an, hat aber natürliche Ursachen. Die Chefin des Hauses geht zumindest beruflich in den Ruhestand.

Osterburg. Am 30. September gibt Bärbel Ziegenbein ihren Ausstand. Mit gut 28 Dienstjahren gehört die studierte Sport- und Geschichtslehrerin zwar noch nicht zum Inventar der Einrichtung auf dem Fuchsbau, aber ohne Zweifel zu den dienstältesten Semestern. Denn der Name Ziegenbein war schon zu DDR-Zeiten fest mit der Sportschule verbunden.

Die Sportreferentin war in ihrer Zeit sogar zweimal Leiterin der Schule. Zum ersten Mal bis 2000, als die alte Einrichtung für einen Neubau abgerissen wurde. Die Konzentration auf ihre sportpädagogischen Stärken unter einem neuen Manager kam der inzwischen fast 62-Jährigen mit der Einweihung des ersten Bauabschnitts vor gut acht Jahren durchaus recht. Zumal sich das Aufgabenspektrum für den Leiter it neuem Gästehaus, Gastronomie, erweiterten Sportangeboten und aufgestocktem Personal erheblich veränderte und vergrößerte. Mit dem Abschied des Managers nahm sie die Herausforderung 2006 an. Wohl eher aus Einsicht in die Notwendigkeit und den Vorruhestand greifbar vor Augen – aber nichtsdestotrotz noch einmal erfolgreich.

" Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge ", ließ die zweifache Mutter gestern durchblicken. Sie habe immer gern mit Menschen zusammengearbeitet und sei auch stolz darauf, bei der sportlichen Ausrichtung der Schule eigene Ideen eingebracht zu haben. Den Abschied nimmt sie aber inzwischen trotzdem relativ gelassen, weil sie der Einrichtung nicht zuletzt als begeisterte Sportlerin erhalten bleibt und weil mit Frank Falkner ihr Wunschkandidat die Leitung der Schule übernimmt.

Falkner dürfte vielen Osterburgern als Chef der Schwimmhalle auf dem Fuchsbau unter der Regie des LSB bekannt sein. Der 40-jährige Schwimmmeister wechselte mit der Einweihung der neuen Sportstätte 2006 vom Biesebad an die Landessportschule und macht seitdem seine Sache offenbar so gut, dass er nicht nur bei Bärbel Ziegenbein, sondern schließlich auch bei der LSB-Führung erste Wahl war.

Die Tatsache, dass der Posten nur innerbetrieblich ausgeschrieben wurde, mag die Entscheidung ebenso begünstigt haben wie die Tatsache, dass der frühere Bau- und Möbeltischler nach seinem zweiten Kurswechsel im Berufsleben zum Schwimmmeister inzwischen ein Fernstudium zum technischen Betriebswirt absolviert. In jedem Fall hat sich der zweifache Familienvater nicht gerade um den Job gerissen und die Herausforderung erst nach einer Bedenkzeit angenommen.

Weil Falkner nicht mehr so sehr die kaufmännische Schiene bedienen muss wie seine Vorgänger, bliebt er der Einrichtung zumindest zur Hälfte als wichtigster Mann am Schwimmbeckenrand erhalten. Den Rest seiner Zeit muss sich der Mann mit der markanten Mähne um die Zufriedenheit von bis zu knapp 160 Übernachtungs- und noch mehr Tagesgästen, aber auch um den Einsatz von fast 30 Mitarbeitern ( ohne Azubis ) von der technischen Kraft über das Küchenpersonal bis zum Sportpädagogen kümmern.

Und für den Bedarfsfall eines schnellen Rates ist er übrigens auch gerüstet : " Ich habe mir schon mal die private Telefonnummer von Bärbel Ziegenbein besorgt ", erklärt er schmunzelnd.