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Planungen im Kreisausschuss vorgestellt Für Müllabfuhr soll Gebühr 2010 steigen

Von Martin Rieß 03.09.2009, 07:01

Ab 2010 sollen die Gebühren für die Müllabfuhr im Landkreis Stendal steigen. Eine Kalkulation hat die ALS Dienstleistungsgesellschaft vorgestellt. Grund für den Preisanstieg sind die gestiegenen Kosten für die Entsorgung. Neben einem höheren Gebührensatz sollen in Zukunft die Biotonnen extra berechnet werden. Diese gab es bislang zur regulären Restmülltonne gratis dazu.

Stendal. Die Müllgebühren sollen steigen. Am Dienstag ist die Kalkulation für die Abfallgebühren im Kreisausschuss für Ordnung, Umwelt und Landschaftsschutz vorgestellt worden. Grund für die Preiserhöhungen sind laut ALS die Kosten für das Unternehmen, die in den vergangenen Jahren erheblich in die Höhe geschnellt sind. So ist es nicht mehr möglich, den Abfall unbehandelt zu deponieren.

Stattdessen wird der Stendaler Restmüll in die Müllverbrennungsanlage Magdeburg-Rothensee gebracht, was erheblich teurer sei als das einfache Abladen des Abfalls. Zweiter wichtiger Punkt für die Kostensteigerung : Die Einnahmen aus der Altpapiersammlung sind in Zeiten der Wirtschaftskrise eingebrochen. Bislang hatten die ALSler aus Osterburg das dabei eingenommene Geld genutzt, um die eigentliche Müllentsorgen zu stützen. Dritter Punkt, weshalb die Müllentsorgung teurer wird : Die stillgelegten Deponien sind voll. Bislang konnten sie beispielsweise noch mit Boden, der auf Baustellen übrig war, aufgefüllt werden. gegen Gebühren selbstverständlich, welche ebenfalls die Müllentsorgung für die Bürger im Landkreis subventioniert haben.

Dennoch steigen laut Kalkulation die Ausgaben nicht so stark, wie es der Kostenanstieg gebieten würde. Vielmehr werden jetzt zunächst jene Rücklagen aufgebraucht, die seit den 90 er Jahren für die Renaturierung stillgelegter Deponien angespart worden sind. Als das Geld per Müllgebühr eingesammelt wurde, habe man " sehr konservativ " gerechnet, sie auf Nummer sicher gegangen. Da die gesetzlichen Regelungen zur Renaturierung von Abfallhalden doch nicht so scharf ausgefallen sind, wie einst angenommen, werden die dafür angesparten Beträge jetzt nach und nach an die Gebührenzahler zurückgegeben – eben in Form eines weniger stark steigenden Müllpreises eben.

Die Biotonne soll extra berechnet werden

Neben einem höheren Preis für die Restmülltonne ( Preisbeispiele siehe Infokasten ) wird in Zukunft die Biotonne extra berechnet. Die wird bislang kostenlos entsorgt. Die Preissteigerung werden damit vor allem jene abfedern können, die ihren Biomüll selbst kompostieren können. Diejenigen, die über keinen häuslichen Komposthaufen verfügen, werden an den Zusatzkosten kaum vorbeikommen : Die Küchenabfälle einfach in der Restmülltonne zu entsorgen, ist nicht zulässig.

Im Zuge der Gebührenerhöhung sollen die Faktoren verändert werden, nach denen bislang zwischen Ein- und Mehrpersonenhaushalten unterschieden wurde : Im Verhältnis zu Single-Haushalten wird die Abfallentsorgung für Familien damit günstiger.

Ein schwacher Trost für jene, denen die Steigerung per Müllabfuhr schwer auf der Tasche liegen wird : In Nachbarkreisen liegen die Gebühren für den Service rund um die Tonne auch nach der Preiserhöhung deutlich über denen im Landkreis Stendal. Für Vier-Personen-Haushalte mit einem Container würden so in Magdeburg rund 150 Euro mehr fällig, so die Argumentation der ALS pro Gebührenerhöhung.

Die Kalkulation geht jetzt zu Beratungen in die einzelnen Fraktionen des Kreistags. Nach einer ersten Lesung folgen noch zwei weitere, bevor die Gebührenerhöhungen Wirklichkeit werden könnten. Die Kosten steigerung würde dann übrigens wie in der Vergangenheit wieder für drei Jahre gelten, so wie es laut Kommunalabgabengesetz des Landes möglich ist.

f In allen Haushalten können Restmüll-Tonnen mit 60, 80, 120 und 240 Litern mit Biotonnen à 60, 120 oder 240 Liter kombiniert werden. Auch bei Müllschleusen steigen die Gebühren, die Selbstanlieferung wird evtl. auch kostenpfl ichtig. f Ein Ein-Personen-Haushalt mit einer 60-Liter-Restmüll-Tonne zahlt ohne Biotonne 33, 72 Euro ( alt : 29, 24 Euro ). Bei einer zusätzlichen Bio-Tonne mit 60 Litern werden insgesamt 47, 40 Euro, bei einer 120-Liter-Biotonne 52, 80 Euro fällig.

f Zwei-Personen-Haushalt

bei 80 Litern Restmüll ohne Biotonne : 54, 54 Euro ( alt : 42, 01 Euro ), mit 60-Liter-Biotonne 68, 22 Euro, mit 120-Liter-Biotonne 73, 62 Euro

f Drei-Personen-Haushalt

mit 120-Liter-Restmülltonne und ohne Biotonne : 64, 96 Euro ( alt : 55, 48 Euro ), mit 60 Liter-Biotonne 78, 64 Euro, mit 120-Liter-Biotonne 84, 04 Euro f Größere Haushalte zahlen für die 120 Liter-Restmüll-Tonne ohne Biotonne 76, 85 Euro ( alt 68, 24 Euro ), mit 60 Liter-Biotonne 90, 53 Euro und mit 120-Liter-Biotonne 95, 93 Euro.