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Gewerkschafter informieren in Bismark über Stand der Tarifverhandlungen in der ostdeutschen Milchwirtschaft Käserei-Mitarbeiter beteiligen sich an Aktionstagen

Von Axel Junker 02.07.2009, 07:02

Bismark. Zu einem Aktionstag hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten ( NGG ) gestern Mittag vor der Altmark-Käserei in Bismark aufgerufen. " Es handelt sich um keinen Warnstreik ", erklärte Holger Willem, NGG-Geschäftsführer für die Region Magdeburg. " Wir wollen die Belegschaft über den Stand der Tarifverhandlungen informieren ", so Willem gegenüber Volksstimme.

Von den 80 Beschäftigten der Bismarker Altmark-Käserei beteiligte sich etwa ein Viertel an der Aktion. Wie Holger Willem erklärte, sind 50 Prozent der Mitarbeiter in Bismark gewerkschaftlich organisiert. Wer schichtfrei hatte oder gestern Mittag den Betrieb nach getaner Arbeit verließ, zog sich ein gelbes Leibchen über und verteilte Flyer.

Die gestrige Aktion vor der Altmark-Käserei war eingebunden in die derzeit laufenden Aktionstage der NGG vor ostdeutschen Betrieben der Milchindustrie. Die Gewerkschaft will damit Druck auf die Tarifverhandlungen ausüben. " Wir wollen eine Einkommenssteigerung, wie sie in anderen Betrieben bereits erzielt wurde ", fordert Petra Schwalbe, NGG-Landesvorsitzende Ost und Verhandlungsführerin. Das bedeutet eine Erhöhung der Stundenlöhne in der ostdeutschen Milchwirtschaft um 39 bis 41 Cent. In der ersten Tarifverhandlung hatte die Arbeitgeberseite laut Schwalbe nur 29 Cent / Stunde angeboten. " Ein solcher Abschluss würde die Einkommensschere zwischen den Tarifgebieten Ost und West weiter auseinanderreißen ", so Petra Schwalbe. Die nächste Tarifverhandlung soll am 7. Juli stattfinden.

Die gestrige Aktion vor der Bismarker Altmark-Käserei dauerte zwei Stunden. " Wir wollen uns nicht noch weiter abhängen lassen ", ging Holger Willem vor Ort auch auf die noch immer unterschiedliche Tariflandschaft in Ost und West ein. Zumal die ostdeutsche Milchindustrie mit die höchste Produktivitätsrate aufweise.