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Geräte messen Fließgeschwindigkeit und Schwebstoffanteile WSD-Spezialschiff ermittelt bei Sandau Gewässergüte der Elbe

Von Ingo Freihorst 22.07.2009, 07:03

Sandau. Die Übersetzstelle bei Sandau ist eine von etwa 20 Messstellen auf der gesamten Elbe, die von dem Spezialschiff MS " Elbegrund " der Wasser- und Schifffahrtsdirektion ( WSD ) Ost in bestimmten Zeitabständen angesteuert werden. Die Technik an Bord ermittelt zum Beispiel die Fließgeschwindigkeit des Stroms, informierte Dieter Huth von der dreiköpfigen Besatzung. Hinzu kommt ein Messtechniker.

Mit dem schwarzen " Mast " bohrt sich das Schiff in den Gewässergrund, bleibt so auf der Stelle stehen. Hinten hängt der Ausleger mit dem Geschiebefänger. Direkt auf dem Gewässerboden wird von diesem Gerät der Geschiebedurchgang gemessen.

Geschiebe nennt man in der Fachsprache das Geröll am Gewässerboden. Die se Messung erfolgt turnusmäßig, gemessen wird aber auch bei recht hohen oder sehr niedrigen Wasserständen.

Der Geschiebetransport ist abhängig von der Fließgeschwindigkeit des Wassers, welche auf der Gewässersohle die sogenannte Schleppspannung erzeugt. Bei höherer Geschwindigkeit werden vom Wasser auch größere Geröllteile mitgerissen.

Zudem misst das Spezialschiff den Anteil an Schwebstoffen in verschiedenen Tiefen. Das erfolgt mit einer speziellen Filteranlage. Hier gibt es aber bereits diverse Daten, so dass diese Messungen nicht immer erfolgen.

Die über Jahre gewonnenen Daten gehen nicht nur zum Schifffahrtsamt – für die Elbe bis Havelberg ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg zuständig –, sondern auch zur Bundesanstalt für Gewässerkunde, wo sie für Computerberechnungen benötigt werden. Bei regulierenden Eingriffen – unter anderem für den Buhnenbau zum Beibehalten der nötigen Fahrrinnentiefe – werden daraus Computermodelle erstellt. So fehlen bei Tangermünde derzeit noch Zwischenbuhnen.

Ein weiteres Spezialschiff der WSD Ost ist die " Domfelsen ". Das Flächenpeilschiff ermittelt einmal jährlich mit seinen 40 Sensoren die Beschaffenheit des Gewässerbodens sowie Hindernisse in der Fahrrinne – wie verlorene Anker, alte Eichenstämme oder von Dieben versenkte Fahrzeuge. Sogar ein gestohlener Porsche war so schon aus der Elbe geborgen worden.