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  7. Landkreis und Osterburg uneins beim Schulabriss

Zukunft des Anne-Frank-Vordergebäudes ist nach dem absehbaren Auszug der Schüler und Lehrer ungewiss Landkreis und Osterburg uneins beim Schulabriss

Von Lars Geiges 29.07.2009, 05:02

Osterburg. Der Landkreis hat viel vor in Osterburg. Eine Reihe von Umzügen steht an. Die Berufsbildende Schule in Osterburg an der Düsedauer Straße hat mit Ende des Schuljahres endgültig geschlossen. In diese Räumlichkeiten wird die Anne-Frank-Förderschule einziehen.

Der Weggang der Förderschule vom Gebäude an der Bahnhofsstraße zum Standort an der Düsedauer Straße erlaubt wiederum der Musik- und Kreisvolkshochschule, in die Räume der Förderschule an der Bahnhofsstraße einzuziehen. Dies wiederum kommt der ALS-Dienstleistungsgesellschaft entgegen, die schon längst Eigenbedarf für die derzeit von der Musik- und der Kreisvolkshochschule genutzten Räume angemeldet hatte. Ein großes Stühlerücken in Osterburg, in dessen Mittelpunkt zunächst die Umbauarbeiten in der ehemaligen Berufsbildenden Schule stehen.

Doch auch Überlegungen des Landkreises über die Zukunft des Gebäudes der Förderschule an der Bahnhofsstraße sorgen für Gesprächsstoff. Der Landkreis erwägt, das Hauptgebäude abzureißen. " Das ist durchaus eine Möglichkeit ", bestätigte Marietta Linzner vom Regiebetrieb Gebäudemanagement des Landkreises auf Anfrage. Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen. Dies werde frühestens Anfang nächsten Jahres passieren, teilte Linzner mit.

Fest steht, dass der Landkreis die Umbauarbeiten an der Förderschule, die aus einem Hauptgebäude und einem Anbautrakt besteht, für die Musik- und Kreisvolkshochschule unter anderem über Fördergelder aus dem Konjunkturpaket II finanzieren will. Der Umbau könne im Zeitraum von Mai 2010 bis August 2011 verwirklicht werden. Ein eventueller Abriss – und damit eine deutliche Verkleinerung des Gebäudekomplexes – würde ebenfalls für diesen Zeitraum in Frage kommen, bestätigte der Landkreis.

Mit einem Abriss des Gebäudes ist Osterburgs Bürgermeister Hartmuth Raden hingegen nicht einverstanden. " Wir sind aus städtebaulicher Sicht natürlich dagegen, dass ein historisches Gebäude aus dem Stadtbild verschwindet ", sagte das Stadtoberhaupt. Dies habe er dem Kreis auch bereits mitgeteilt. " Wir dürfen dort keine bauliche Lücke entstehen lassen ", fügte Raden hinzu. Er werde sich für den Erhalt des Gebäudes einsetzen.

In seinen Bemühungen wird sich Raden nicht auf das Denkmalschutzrecht stützen können. Marietta Linzner, Leiterin Regiebetrieb Gebäudemanagement des Landkreises, machte klar : " Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz und von daher gebe es auch keine Probleme, es abzureißen. " Doch betonte sie ausdrücklich, dass es sich bisher noch um eine Überlegung handele – und nicht mehr.