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Stendaler Theaterpreis 2009 für Andreas Schirra Seine größte Rolle hat er noch vor sich

Von Egmar Gebert 29.06.2009, 07:02

Stendal. Es war ein Abend wie er würdiger nicht hätte sein können, um den Stendaler Theaterpreis 2009 zu vergeben. Eingeläutet wurde er im Großen Haus des Theaters der Altmark mit " My Fair Lady ". Die erfolgreichste Produktion des TdA seit der Wende, für das inklusive dieser Vorstellung 8524 Karten verkauft wurden, so TdA-Indendant Markus Dietze, bevor sich der Vorhang öffnete.

Als er es dann tat, machte ein spielfreudiges Ensemble diesen Theaterabend zu einem grandiosen. Ein Abend in Starbesetzung, so man die bisherigen Preisträger dieser vom Verein der Freunde und Förderer des Theaters der Altmark gestifteten Trophäe in diesen Rang erhebt. Fünf von ihnen standen in " My Fair Lady " auf der Bühne : Rainer Karsitz, Bernd Marquardt, Marcel Hoffmann, Ingrid Birkholz und Raphaela Crossey. Und – was außer der Jury und wenigen Eingeweihten zu diesem Zeitpunkt noch niemand wusste : Auch der unmittelbar nach der Vorstellung gefeierte Preisträger 2009, Andreas Schirra, hatte in den fast drei Stunden zuvor als Buttler gespielt und gesungen.

Beides beherrscht der 1,78 Meter große, dunkelblonde Bariton, der graugrüne Augen habe und Kleidergröße 50 trage, wie Laudatorin Daniela Frankenberg verriet, bevor sie Andreas Schirra auf die Bühne rief und ihm den Preis überreichte.

Schirra, Jahrgang 1968, absolvierte seine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater " Felix Mendelssohn Bartholdy " und am Schauspielhaus Leipzig. Nach Engagements unter anderem in Gießen, Augsburg, und Tübingen ist er seit 2006 Ensemblemitglied des TdA. Hier stand er in der aktuellen Spielzeit als Elling im gleichnamigen Stück, als Sganarelle im " Arzt wider Willen " oder als Dunois in " Jungfrau von Orleans " auf der Bühne. Besonders beeindruckte er die Jury in seiner Rolle als Mercurio in " Romeo und Julia ".

Für einen Schauspieler eher untypisch, war Andreas Schirra einen kurzen Moment sprachlos, bevor er ans Mikrophon trat. " Ich bin baff ", sagte er dann und im gleichen Atemzug : " Das TdA, das sind meine bislang besten drei Jahre. Ich freue mich, ich bin stolz und ich danke allen Kollegen auf und hinter der Bühne. "

Obwohl sich die Spielzeit 2008 / 2009 des TdA am Sonntag zu Ende ging – an Theaterferien ist für den aktuellen Theaterpreisträger noch nicht zu denken. Eine Probenwoche und eine Vorstellung hatte er am Sonnabend noch vor sich, bevor er sich mit vollem Eifer und riesiger Freude auf seine bislang größte Rolle vorbereiten konnte – die als Vater.