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Zehn Jahre Radioonkologische Klinik mit Geräteeinweihung gefeiert Millioneninvestition "Oncor" bringt Krebspatienten der Region Nutzen

Von Egmar Gebert 29.06.2009, 07:02

Stendal. Eine weitere Millionen-Investition des Stendaler Johanniter-Krankenhauses wurde am Sonnabend anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Klinik für Radioonkologie der Öffentlichkeit präsentiert. Die Klinik verfügt über einen zweiten Linearbeschleuniger. " Oncor ", so dessen Name, sei eines der modernsten Bestrahlungsgeräte, das es derzeit gebe, sagte Prof. Jens Bahnsen, Chefarzt der Radioonkologie, während des Rundgangs durch seine Klinik.

Das Gerät stehe für einen gewaltigen Fortschritt in der Strahlenmedizin und stelle eine große Erweiterung des medizinischen Leistungsspektrums dar, umriss Curt von Goßler, Vorsitzender des Kuratoriums des Johanniter-Krankenhauses, die Bedeutung der Anschaffung. Den Nutzen davon werden schwerkranke Patienten aus der Region haben. Die Strahlentherapie werde bei 60 Prozent aller Krebspatienten eingesetzt. An 50 Prozent der Heilungen Tumorerkrankter sei diese Therapie beteiligt, erfuhren die Gäste von Prof. Dirk Vordermark, Ordinarius für Radioonkologie der Universität Halle.

Mit dem in Stendal nun zur Verfügung stehenden Gerät steigen die Chancen erfolgreicher Krebsbehandlung weiter, denn es können komplexere Therapien zur Anwendung kommen. Im Kern gehe es darum, so Vordermark, zum einen zielgenauer zu bestrahlen und zum anderen durch die Bestrahlung aus verschiedensten Richtungen die Strahlungsdosis für die umliegenden, gesunden Organe so gering wie möglich zu halten, während der bösartige Tumor mit der nötigen Menge von Strahlung behandelt wird. " Oncor " macht diese optimierte Mehrfeldstrahlentherapie

( IMRT ) möglich und kann darüber hinaus mit anderen modernen Geräten gekoppelt werden. So können zum Beispiel die Bilder von der Lage eines Karzinoms während der Bestrahlung gemacht werden, was präzisere Behandlungen ermöglicht. Ein weiterer Vorteil für die Patienten ist die Verkürzung der Behandlungsdauer. Durch den Einsatz der IMRT in schwierigen Situationen sei es möglich, sie um den Faktor 10 zu verringern, so Prof. Bahnsen. Eine Behandlung, die bisher eine Stunde beansprucht habe, könne in solchen Fällen schon in weniger als zehn Minuten durchgeführt werden.