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Verwaltung schlägt neuen Bebauungsplan für Magdeburger Straße vor Kein Handel auf Kosten der Innenstadt

Von Martin Rieß 06.05.2009, 07:02

Stendal. Wie viel Handel braucht Stendal ? Eine Frage, die bezüglich des Gebietes südlich der Altstadt nach Ansicht der Stadtverwaltung einer grundsätzlichen Antwort bedarf. Denn eine sechs Hektar große Fläche, aufgespannt zwischen Bahnlinie, Dr.-Arthur-Schulz-Straße, Tangermünder Straße und Nachtigalplatz, scheint es den Händlern angetan zu haben. Die Verwaltung hat nach eigener Aussage in den vergangenen Monaten vermehrte Nachfragen registriert, ob in diesem Gebiet Einzelhändler ihre Märkte und Geschäfte betreiben dürften. Platz dafür gäbe es zur Genüge, denn seit Jahren stehen vornehmlich Gewerbegrundstücke und ein Verwaltungegebäude in dem von der Magdeburger Straße durchzogenen Gebiet leer.

Wenn allerdings südlich der Altstadt neue Handelsflächen entstünden, dürfte das in der Nachbarschaft für Verdruss sorgen : Bedingung für den Bau eines Edeka-Marktes zwischen Schadewachten und Südwall ( die Volksstimme berichtete gestern ) ist nämlich, dass in dessen Umgebung keine weiteren Supermärkte errichtet werden. Bei der Genehmigung von Handelsflächen im Gebiet um die Magdeburger Straße stünde mithin das Sanierungs- und Bebauungsprojekt auf Flächen der ehemaligen Molkerei und des Pressehauses auf der Kippe.

Der Vorschlag der Verwaltung : Mit einem neuen Bebauungsplan unter dem Titel " Magdeburger Straße " soll geprüft werden, ob der Handel in diesem Gebiet " in Einklang mit einer geordneten städtebaulichen Nutzung zu bringen " sei. In der Begründung heißt es, dass dabei ein besonderer Schwerpunkt der Schutz zentraler Versorgungsbereiche sei – in diesem Fall wird die Stendaler Altstadt ausdrücklich hervorgehoben. Mit dem Aufstellungsbeschluss solle eine Bauleitplanung angeschoben werden, die " Voraussetzungen für die Sicherung vorhandener Strukturen des Gebietes sowie die Entwicklung städtebaulich vertretbarer Nutzungen der Grundstücke " schafft.

Im Stadtentwicklungsausschuss wurde der Vorschlag mit acht Stimmen befürwortet, es gab eine Enthaltung und eine Gegenstimme. Das letzte Wort hat jetzt der Haupt- und Personalausschuss des Stendaler Stadtrats : Am 11. Mai steht der Aufstellungsbeschluss dort auf der Tagesordnung.