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Energiedialog von Marko Mühlstein / Stellungnahme zum Kohlekraftwerk Auch altmärkische Firmen können Energiekosten senken

Von Holger Thiel 05.05.2009, 05:02

Salzwedel. Energiedialoge zwischen Bürgern, Unternehmern sowie öffentlichen Verwaltungen und Experten organisiert der Stendaler Bundestagsabgeordnete Marko Mühlstein ( SPD ). Nachdem im Februar in Salzwedel sich Bürger über die Möglichkeiten von erneuerbaren Energien sowie von Energieeinsparungen informiert haben, waren nun in Stendal die Unternehmer am Zuge. Die mehr als 30 Firmenvertreter nahmen den Dialog ernst und fragten Mühlstein zu seiner Haltung zu einem möglichen Steinkohlekraftwerk der RWE Power AG im Industriepark Arneburg. " Noch ist nichts entschieden. Arneburg ist ein Standort von vielen, der derzeit von der RWE untersucht wird ", erklärte Mühlstein, der Mitglied des Umwelt-Bundestagsausschusses ist. Er verhehlte aber nicht, dass für einen Ausstieg aus der Kernenergie moderne Kohlekraftwerke für eine Übergangszeit unentbehrlich seien. Allerdings sollten diese neuen Kraftwerke auch die anfallende Abwärme nutzen, Stichwort Kraft-W ärme-Kopplung, und alte, ineffiziente Anlagen ersetzen, forderte Mühlstein.

Dass in der derzeitigen Wirtschaftskrise für altmärkische Unternehmen auch Chancen liegen, ist am Mittwochabend deutlich geworden. So bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau ein Sonderprogramm an, das zinsverbilligte Kredite ermöglicht. Das Besondere dabei : Die KfW übernimmt bis zu 90 Prozent des Haftungsrisikos, lediglich 10 Prozent verbleiben bei der Hausbank, erklärte KfWReferent Eckard von Schwerin.

Hoffnung auf ein Ende der Zurückhaltung

Der Bund hofft, damit die derzeitige Zurückhaltung der Banken bei Krediten für Unternehmen aufzubrechen. Auch für geplante Investitionen im Energiebereich bietet laut Schwerin die KfW " interessante Programme " an. Beispielsweise wird die Energieeffi zienzberatung von Unternehmen mit bis 1280 Euro bezuschusst. Wer gar ein Energiesparkonzept – maximale Kosten von 8000 Euro – erstellen lassen will, kann auf eine Finanzspritze von bis 4800 Euro von der KfW hoffen. Außerdem gibt es spezielle Programme für Energieeffi zienzmaßnahmen

und für den Einsatz von erneuerbaren Energien. Kredite in Höhe von bis zu zehn Millionen Euro können dafür beantragt werden.

Des Weiteren informierte in Stendal Ralf Kalisch über das Angebot der Ende 2008 gegründeten " Energiersparagentur Altmark e. V. " Sie zählt mittlerweile 22 Mitglieder, darunter 17 Unternehmen aus der Altmark und Magdeburg. Das Angebot der Agentur reicht von Energieverbrauchsanalysen bis zur Beratung über Förderprogramme. In absehbarer Zeit sollen die Geschäftsstellen in Stendal und Salzwedel eingerichtet werden, kündigte Kalisch an. Ein erstes konkretes Projekt werde im kommenden Schuljahr an der Kalbenser Grundschule " Astrid Lindgren " umgesetzt. Mit Unterstützung des Vereins soll eine " Energiespar-Arbeitsgemeinschaft " an der Schule ins Leben gerufen werden.

Der Energiedialog von Marko Mühlstein wird am 24. Juni in Gardelegen fortgesetzt. Er richtet sich dann vor allem an kommunale Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder Schulen, die Energie einsparen wollen und / oder erneuerbare Energien einsetzen wollen.