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Vandalen auf dem Spielplatz am Hartungswall sorgen für Ärger, kosten Geld und Arbeitszeit Demolierte Kletterhäuser und Scherben

Von Volker Langner 13.03.2012, 04:14

Vandalen haben den Spielplatz am Stendaler Hartungswall für sich entdeckt. Davon zeugen zerschlagene Flaschen, demolierte Müllkörbe und herausgeschlagene Bretter an den Kletterhäusern.

Stendal l Esel und Schaf, die am Hartungswall ihr hölzernes Dasein fristen, haben sich an den Anblick längst gewöhnt: besprühte Bänke, Glasscherben, beschmierte Spielhütten. Doch in den vergangenen Tagen haben mutwillige Zerstörungen deutlich zugenommen. "In den letzten zwei Wochen wurden fast täglich Abfallbehälter zerdroschen", berichtet Peter Krupp vom Bauhof der Stadt. Allein dadurch sei ein Schaden von rund 100 Euro pro Tag entstanden, rechnet er vor.

Noch weit schlimmer wiegen allerdings die Kraftausbrüche der Vandalen an den Kletterhäusern. Da wurden Latten herausgeschlagen, so dass kleine Kinder hätten in die Tiefe stürzen können, und Verschraubungen an einem Balkon gelöst, so dass sich die Brüstung lockerte. "Der Spielplatz ist sicher, weil er täglich repariert wird", stellt Stadtsprecherin Sybille Stegemann klar, gibt jedoch zu bedenken: "Aber das kostet Geld und Arbeitszeit."

Das bestätigt Klaus Radtke. Und der Leiter des Bauhofs nannte ein Beispiel: "Wenn das Dach einer Kletterhütte defekt ist, benötigen wir für die Reparatur eine Hubbühne. Dafür zahlen wir 350 Euro." Insgesamt müsse die Stadt jährlich 20000 bis 30000 Euro aufbringen, um Schäden zu beseitigen, die durch mutwillige Zerstörung entstanden, so Radtke weiter.

"Was wir hier am Hartungswall wegen Vandalismus schon ausgegeben haben, würde reichen, um solch eine Anlage noch einmal hinzusetzen", schätzt Krupp ein. Und so verwundert es nicht, wenn er sinniert: "Eigentlich wollten wir in diesem Jahr den Untergrund von Häusern und Wegen erneuern. Das Holz dafür liegt schon bereit. Aber macht das überhaupt Sinn? Oder wäre es besser, den Spielplatz abzureißen?"

Doch soweit soll es nicht kommen. "Der Spielplatz ist doch eine Aufwertung des Grüns in dieser Anlage, ein Angebot an die Stendaler", sagt Stegemann. Sie setzt auf die Achtsamkeint der Bürger. Wer Zeuge von Randale wird, solle umgehend die Polizei alarmieren, appelliert sie. Und Krupp, der vor zwei Jahren schon einmal eine Serie von Zerstörungen in dem kleinen Park zwischen Stadtseeallee, Westwall und Uenglinger Tor registrieren musste und damals vergebens die Polizei einschaltete, macht deutlich: "Es bedarf einer sozialen Kontrolle."