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100 Christen aus Tangermünde, Hämerten und Miltern feiern am Sonntag die Auferstehung Heilige Taufe zur Osternacht in St. Stephan

Von Anke Hoffmeister 10.04.2012, 05:35

100 Christen aus Tangermünde und Umgebung waren am Sonntagmorgen dabei, als in St. Stephan die Osternacht gefeiert wurde. Vier Kinder und Jugendliche erhielten zu dieser frühen Stunde die Heilige Taufe.

Tangermünde l "Warum sind wir heute so früh in die Kirche gekommen?", fragt eine helle Stimme am Sonntagmorgen in den dunklen Kirchenraum von St. Stephan hinein. Alle Lampen sind erloschen. Um 5.30 Uhr ist es noch dunkel. Etwa 100 Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche sitzen dicht gedrängt auf den Kirchenbänken. Sie sind am Ostersonntag so zeitig aus ihren Betten gestiegen, um die Osternacht zu feiern.

Zu dieser Zeit erhellt der Mond den sternenklaren Himmel und bringt auf dem Weg zur Kirche ein wenig Licht ins Dunkel. Der Storch auf dem historischen Rathaus klappert. Das Vogelgezwitscher ist nach dieser frostigen Nacht allerdings sehr zurückhaltend. "Es heißt, dass dieses Osterfest kälter ist als das vergangene Weihnachtsfest", sagt Pfarrer Jürgen Weinert wenig später in der Kirche.

In seinen Worten erinnert der Pfarrer an die Ereignisse in der Osternacht, an die Auferstehung von Jesus, an die Reaktion der Menschen auf das Geschehene. Begleitet von den Klängen der Kantorei entzündet Jürgen Weinert das Osterlicht und führt die Gemeinde damit in die Taufkapelle. An der großen Osterkerze entfacht jeder sein kleines Osterlicht. Die Besucher bilden einen großen Kreis um das Taufbecken. Die vielen Kerzen hüllen die Kapelle in warmes Licht. Leonie und Mathis Amtsberg aus Miltern sowie Theresa und Johanna Dörre aus Hämerten empfangen ihre Taufe.

Weshalb sie sich nach Konfirmandenunterricht beziehungsweise Christenlehre dazu entschieden haben, erklären sie der Gemeinde selbst. "Ich möchte in die Gemeinde aufgenommen werden und mit dem christlichen Glauben weiterleben", sagt Theresa Dörre. "Ich glaube an Gott und vertraue ihm", lautet das Argument von Leonie Amtsberg. Mit Osterwasser aus dem großen Bronzebecken tauft Pfarrer Weinert die vier, die jeder für sich einen oder auch mehrere Taufpaten mitgebracht haben.

Nach dieser festlichen Zeremonie begibt sich die Gemeinde in den Hohen Chor, empfängt das Abendmahl und singt dazu. Inzwischen ist der Tag angebrochen, schickt Sonnenstrahlen durch die großen Kirchenfenster in das Gotteshaus.

Die Gemeinde folgt dem Pfarrer hinaus auf den Pfarrhof. Dort hat Jürgen Weinert wieder ein knisterndes Osterfeuer entfacht, das nach der Stunde in St. Stephan wohlige Wärme spendet. Mit einem Osterspaziergang an der Elbe an diesem sonnigen, jedoch sehr kalten Sonntag setzen die Christen die Osternacht fort.