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Aufführung der "Zauberflöte" beim Sommerfest der Musik- und Kunstschule Stendal Kleine Mozarts erleben ihre Feuertaufe

Von Bettina Höft 19.06.2012, 03:28

Seine 16. Auflage erlebte am Sonnabend das Sommerfest der Musik- und Kunstschule Stendal. Dabei warteten Musikschüler mit ihrer Fassung der "Zauberflöte" auf.

Stendal l Die "Zauberflöte" als Kinderoper. Unter dem Motto: "Mozart märchenhaft gerockt", kam die "Zauberflöte" in einer Fassung für Kinder auf die Bühne - eine Kooperation von Musik- und Kunstschule mit der Domkantorei Stendal. Mozarts Oper wurde zu einer szenischen und musikalischen Herausforderung, die die Musikschüler gut meisterten.

Neue Ideen und Experimente belebten den Stoff des Stückes, die Kenntnisse über die Oper wurden so neu erforscht. Neuland? Nein, dem neuen Eltern-Trend wurde entsprochen. Der heißt: Musik mit der ganzen und für die ganze Familie. Musikgenuss inklusive. Ein Familienkonzert, das versuchte, Mozart attraktiv, weil kindlich verstehbar, zu präsentieren. Es transportierte aber gleichzeitig klassische Musik in die Welt der Kinder.

Es tröpfelte leicht vom Himmel als gleichsam spielend die Inszenierung um Prinz Tamino (Marie Hoenke), dem Vogelfänger Papageno (Lea Hoffmann), Pamina (Jasmin Lemke) und Papagena (Flora Ruppelt) fröhlich einstimmte und mit der Königin der Nacht (Petra Drescher) gruselig wurde.

Der Vogelfänger Papageno wurde seiner Rolle sehr gerecht, auch wenn er sich einer Lüge bediente. Er und die lustigen Tiere wurden ein sehr kindlich überzeugender Part. Ob Ente (Daria Riedel), Kukuck (Julius von Bismarck), Leopard (Clara Neumann), kleine Ratte (Amina Sörge), Nachtigall (Emma Reinicke), Papagei (Maria Below), Löwe (Eunike Edler) oder Katze (Emily Missal) - unter den Masken steckten frische, witzige Kindergesichter. Die Kostüme von Gitta Paskamp waren auch wunderwürdig.

Schwierige Prüfungen bestanden nicht nur Tamino und Papageno, alle Schüler zeigten was sie gelernt haben. Mozart begann auch als Kind seine musikalische Laufbahn und wurde zum Wunderkind. Eigentlich hätte es nicht erst des Sommerfestes bedurft, um für Außenstehende die Möglichkeiten der Begabtenförderung der Musik- und Kunstschule aufzuzeigen.

Auch wenn nicht alle kleine Mozarts werden, hier greifen das Konzept, die Zusammenarbeit der Schule mit ihrem Förderkreis und die Interessen der Schüler. Nicht zu vergessen, die Einrahmung des Stückes. Der vielstimmige Kinderchor bot eine bravouröse Kulisse und gleichzeitig wurde er zum Themengeber. Die Ballett-Companie im Haus der Musikschule erfreute mit einer grazil-schönen Darbietung und die Musiker an Klavier, Fagott, Violoncello, Violinen und Oboe gefielen durch perfektes Spiel.

Insofern wurde das Sommerfest - gemessen am Zuschauerandrang sicher das größte bislang - wieder ein Erfolg, eine kulturelle Bereicherung für die Stadt und für die angehenden Künstler eine gelungene Feuertaufe. Denn früh übt sich, wer ein Meister werden will, und gerade Mozart eignet sich als Projekt besonders gut.