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Mehr als 150 Besucher beim Straßenfest "Bunt statt Braun" - Initiative bekam viel Unterstützung Groß Germersleber feiern gegen Rechts

Von Yvonne Heyer 27.05.2013, 03:27

Groß Germersleben. Der Oschersleber Posauenchor St. Nicolai hat am Sonnabend das Groß Germersleber Straßenfest gegen Rechtsrock eröffnet, zu dem mehr als 150 Besucher gekommen sind. Sie haben ein buntes Fest gegen braune Gesinnung gefeiert.

"Bunt statt Braun" war auch das Motto dieser Veranstaltung, an der sich viele Akteure beteiligt und damit die Bürgerinitiative "Groß Germersleben gegen Rechtsrock" vielfältig unterstützt haben: Vereine, Verbände, Gewerkschaften und Parteien waren mit Informationsständen vertreten. Der Landessportbund lud zu sportlichen Aktivitäten ein, der Förderverein Kinder- und Jugendbildung von Hadmersleben und Umgebung zum Kinderschminken und Malen. Auch auf einer Hüpfeburg hatten die kleinen Gäste ihren Spaß.

Das Straßenfest hatte also viele Väter. Und nicht zu vergessen, auch viele Mütter. Die haben beispielsweise 22 Kuchen gebacken und restlos verkauft.

Die Bürgerinitiative "Groß Germersleben gegen Rechtsrock", die in den vergangenen Wochen sehr schnell laufen lernen musste, ist auch noch von anderen Seiten unterstützt worden. Vor allem vom Verein "Miteinander". Zudem gaben Mitglieder der Sportvereine Klein Oschersleben und Hadmersleben mit einer Radtour zum Straßenfest moralischen Beistand und der Ortschaftsrat Klein Oschersleben eine finanzielle Unterstützung. Ortsbürgermeister Roland Kutsche übergab 200 Euro an die Groß Germersleber Bürgerinitiative.

Donald Dölle, einer der Sprecher der Bürgerinitiative, betonte zur Eröffnung des Straßenfestes, dass man mit diesem Fest Farbe gegen Rechts bekennen möchte. "Mit friedlichen Mitteln wollen wir zeigen, dass wir Rechtsrockkonzerte nicht einfach hinnehmen. Auch wenn das Konzert heute nicht in unserem Dorf stattfindet, die Arbeit des Bündnisses wird an dieser Stelle nicht enden. Wir lassen es nicht zu, dass die Dorfgemeinschaft unterwandert und gespalten wird. Sie soll nicht daran zerbrechen", so der Groß Germersleber.

Ehe einige Mitglieder der Groß Germersleber Bürger- initiative nach Nienhagen aufbrachen, um gemeinsam mit der dortigen Bürgerinitiative gegen das in Nienhagen genehmigte Rechtsrockkonzert zu protestieren, wurden noch Innenminister Holger Stahlknecht und Landrat Hans Walker (beide CDU) beim Groß Germersleber Straßenfest begrüßt.

Am Ende des Tages zeigten sich die Organisatoren vom Bürgerbündnis auch mit den Teilnehmerzahlen zufrieden. "Wir haben mit weniger Be- suchern gerechnet", so Dölle.

Nicht nur die Groß Germersleber Bürgerinitiative gegen Rechtsrockkonzerte sieht nun der neuen Woche mit Spannung entgegen. Denn in diesen Tagen wird sich zeigen, ob der Organisator von Rechtsrockkonzerten, Oliver Malina, die restliche Summe für die Ersteigerung des Schlosses noch bezahlt. Konnte dieses Mal noch abgewendet werden, dass das Konzert in Groß Germersleben stattfand, so könnte dies möglicherweise Monate später anders aussehen, wenn Malina entgültig der Besitzer ist.