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Fördermittel für Sanierungsvorhaben müssten noch dieses Jahr beantragt werden Auf der Seehäuser Wunschliste stehen Investitionen in Millionenhöhe

Von Sabrina Trieger 06.02.2014, 02:19

Um verschiedene Bauprojekte in Seehausen für die nächsten Haushaltsjahre anschieben zu können, müssten noch in diesem Jahr für alle sechs Vorhaben Fördermittel beim Land beantragt werden. Insgesamt sollen rund 1014000 Euro investiert werden. Die Pläne und Wünsche um jene Prioritätenliste stehen aber noch zur Diskussion.

Seehausen l Die ehemalige Kaufhalle im Ortskern von Seehausen steht seit mehr als 22 Jahren leer. Der Zahn der Zeit hat hier bereits deutliche Spuren hinterlassen. Die Seehäuser wünschen sich seit je her nichts mehr als den Abriss des Schandflecks. Weil die Stadt aber nicht Eigentümer der Immobilie ist, sind ihr hier die Hände gebunden. "Um den Wunsch um das Abrissvorhaben dennoch voranzutreiben, ist die alte Kaufhalle auf unsere Fördermittel-Prioritätenliste gesetzt worden", hatte Seehausens Ortsbürgermeister Eckhard Jockisch auf der jüngsten Ortschaftsratssitzung erklärt. Er vermutet, dass die Halle voll mit Asbest und deshalb als Sondermüll zu behandeln ist. "Die gesamte geleimte Holzbinder-Konstruktion ist garantiert kontaminiert. Lässt man solch einen belasteten Komplex abreißen, kommt schnell eine Summe von bis zu 60000 Euro zusammen", weiß er zu berichten. Der Abrisswunsch hat es sozusagen als Sonderposten auf die noch zur Diskussion stehende Liste geschafft.

"Vorerst, denn selbst wenn wir hierfür tatsächlich eine Städtebauförderung erhalten, müssen dem Ganzen immer noch die Eigentümer zustimmen und sich an dem Eigenmittelanteil beteiligen. Denn eine einhundertprozentige Förderung gibt es auch für dieses Projekt nicht", erklärt Bauamtsleiter Olaf Küpper den Haken an der Aktion.

Die "Fördermittel-Wunschliste" umfasst allein für die Bördegemeinde sechs Bau- und Sanierungsprojekte, die allerdings noch allesamt von den Stadträten abgesegnet werden müssen. Geben sie für die Prioritätenliste grünes Licht könnte die Verwaltung den ersten Schritt machen und Fördermittel beantragen. Alles in allem schlagen die Vorhaben mit einer Investitionssumme von rund 1014000 Euro zu Buche. Der Eigenmittelanteil der Stadt würde insgesamt bei knapp 383000 Euro liegen.

So stehen neben dem Abriss der maroden Kaufhalle zur Grundstücksentwicklung am Grauen Tor auch der Ausbau der Buckelpiste am Breiten Weg Richtung Paulskirche zur Planungsdebatte. Die Sanierung des letzten Bauabschnitts könnte bei einer Fördermittelfreigabe frühestens ab 2016 erfolgen. Die Kosten hierfür schätzt die Verwaltung auf rund 480000 Euro. "Auch beim Ausbau des Breiten Weges sprechen wir von einer Drittelförderung. Ein Drittel zahlt das Land, ein Drittel der Bund und das letzte Drittel trägt die Stadt", erklärt der Amtsleiter die Regelung für den "kleinere Städte und Gemeinden"-Fördertopf. Mit veranschlagten 270000 Euro ist als zweitteuerster Posten der Umbau des ehemaligen Seehäuser Rathauses zu einem Bürgerbegegnungszentrum gelistet. "Hier müsste so einiges gemacht werden. Beispielsweise an der Fassade", sagt Olaf Küpper. In das ortsbildprägende Gebäude war erst 2011 die DRK-Begegnungsstätte eingezogen. Hierfür waren im Obergeschoss die Räume der einstigen Bürgermeisterwohnung auf Vordermann gebracht worden. Außerdem befindet sich neben dem Büro des Ortsbürgermeisters hier auch noch das Seehäuser Trauzimmer, für das der Ortschaftsrat bereits im Vorjahr Renovierungsbedarf bei der Verwaltung angemeldet hatte.

Desweiteren steht die Fassadendämmung der hiesigen Turnhalle mit 90000 Euro auf der Liste. Bei einem positiven Behördenbescheid könnte der Startschuss an der Sportstätte bereits im nächsten Haushaltsjahr fallen.

So wie auch für die im Kita-Gebäude "Seesternchen" geplante Dachdeckendämmung. "Hier muss die alte Glaswolle raus", erklärt der Verwaltungsmitarbeiter. Das Vorhaben am Dach soll 60000 Euro kosten.

Die 20 Jahre alte Heizungsanlage, die das Hort- und Schulgebäude "befeuert", müsste laut Einschätzungen des Amtsleiters auch dringend generalüberholt werden. "Die Ölheizungstechnik ist veraltet. Um die Effizienz der Anlage durch den Einbau neuester technischer Standards zu erhöhen, sind 54000 Euro nötig", rechnet er. "Es wäre wünschenswert wenn alle sechs Projekte noch in diesem Jahr durch Fördermittelanträge angeschoben werden können", hofft indes Ortschef Eckhard Jockisch.