1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Sonnenkinder bauen eine Futterkrippe fürs Lenchenholz

EIL

Vorschulgruppe der Kita Hötensleben ist stolz auf ihr Projekt Sonnenkinder bauen eine Futterkrippe fürs Lenchenholz

Von Ronny Schoof 28.02.2014, 02:14

Nahe ihrer Stammlinde im Lenchenholz hat die Hötensleber Kindertagesstätte "Haus Wirbelwind" eine Futterkrippe für die tierischen Anlieger am Ackerrain aufgestellt. Zusammen mit der örtlichen Jägerschaft hatten die Kinder die kleine Nahrungsstation für ihren Waldlehrpfad gebaut.

Hötensleben l Der Fußmarsch vor die Tore des Dorfs, östlich hinaus zum Lenchenholz, war eine kurzweilige Sache für die "Sonnenkinder". Sie stellten unterwegs Überlegungen über Anzahl und Aufgaben der Hötensleber Jäger an, begeisterten sich für Spechtlöcher und Baumpilze und hielten Ausschau, ob nicht schon das ein oder andere Reh in Sicht sei. Die Vorschulgruppe der Kita stapfte gestern Vormittag in Gummistiefeln durch Feld und Flur, begleitet von der Jägerschaft, die tags zuvor bereits die selbstgebaute Futterkrippe am Waldesrand aufgestellt hatte. Zum Projektabschluss sollte diese nun befüllt werden.

Reichlich Walnüsse, Äpfel und Möhren hatten die Kinder bei der Hand - und da entdeckten sie ihr Ziel auch schon im Unterholz! Unweit "ihrer" großen Linde auf der Weggabelung mitten im Lenchenhain haben die Jäger ein geeignetes Plätzchen für die Futterkrippe gefunden: auf einer geschützten Ecke zwischen Wald und Acker. "Rehe kommen oft hierher", erklärte Henning Biermann den aufmerksamen Jungen und Mädchen, "erst gestern habe ich drei Stück gesehen." Somit konnte das große Menü angerichtet werden. Die mitgebrachten Beutel wurden eifrig entleert. Für Heu hatten die Jäger gesorgt, die Kinder stopften es freudig durch die Stangen.

"Eine Fütterung ausnahmsweise zur Fertigstellung", betonte Kitaleiterin Verona Hermann, "da für die Tiere zurzeit ja keine Nahrungsnot besteht. Wir locken sie nur schon mal an, damit sie beim nächsten Schnee wissen, wo es etwas gibt." So brachte Hermann auch zum Ausdruck, dass die kleine Futterstation über die jetzt geleistete Pionierarbeit hinaus versorgt wird: "Wir möchten auch mit den folgenden Vorschulgruppen und mit dem Hort die Aufgabe übernehmen, die Futterkrippe, die unsere Plakette trägt, zu erhalten und im Winter zu bestücken."

Erlebnisreicher Lehrpfad

Zusammen mit den Erkundungstouren zur Pferdekoppel oder zum Ententeich nehme das Lenchenholz generell eine wichtige Rolle im Kita-Konzept "Durch Bewegung fit" ein, so Verona Hermann weiter. "Wir kommen zu jeder Jahreszeit her. Es ist zwar klein, aber voller Erlebnisse und für uns ein echter Lehrpfad, der nun um eine Attraktion reicher ist." Käfersuche mit der Lupe, Schätze wie Zapfen, Stöcke, Blätter und Federn sammeln oder Picknick und Versteckspiel an der Linde - beim Ausflug in die Abenteuerwelt Natur ist immer was los.

Auf den Gedanken einer Futterkrippe verfielen die "Wirbelwinde", als sie voriges Jahr Futter am Waldrand abgelegt haben wie im Buch "Hirsch Heinrich". Bei der praktischen Umsetzung des schwierigen Ziels stand ihnen Edgar Petras Pate: "Ich war ein Helfer", gibt er sich bescheiden, "die Kinder haben vieles selbst geschafft." Verona Hermann dankte dem Partner: "Onkel Edgar kennt sich gut aus, er hat selbst viel Hand angelegt und uns die Zuarbeiten erteilt." Streichen, kleben, hämmern, handlangern - auf diese Weise haben die Steppkes großen Anteil an der Entstehung genommen und waren zu Recht stolz auf ihr Werk.