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Unternehmen FraPa-Plast zieht in die Geschäftsräume der ehemaligen Swedwood GmbH ein Kunststoffrecycling statt Schwedenmöbel

Von Gesine Biermann 29.03.2014, 02:17

Seit wenigen Wochen herrscht wieder Betrieb in den einstigen Geschäftsräumen und Produktionshallen der Swedwood GmbH. Hier werden jetzt Kunststoffe be- und verarbeitet. Das Unternehmen kommt aus der Region.

Gardelegen l Vor rund fünf Jahren schloss die Swedwood GmbH in Gardelegen ihre Türen. Knapp 200 Mitarbeiter mussten gehen. Dann weckte kurz darauf ein Hamburger Kaufmann Hoffnungen auf eine Betriebsneugründung unter der Firmenbezeichnung Benkenwood in den einstigen Räumen und Hallen der IKEA-Tochter. Der Mann wollte Brettsperrholzelemente herstellen - und stellte sich als Betrüger heraus.

Schon seit einigen Wochen zieht nun aber tatsächlich wieder Leben ein in die einstigen Geschäftsräume des Gardeleger Möbelherstellers. Und diesmal ganz ohne -wood in der Firmierung. Mit Holz hat das Unternehmen FraPa-Plast indes auch nichts zu tun. Hier gehts um Kunststoffe, beziehungsweise dessen Aufbereitung. Ein aufstrebender Geschäftszweig. Seit zehn Jahren ist der Betrieb bereits erfolgreich in der Region tätig - nach Apenburg und Kakerbeck nun also auch in Gardelegen.

Und schon jetzt herrscht reger Verkehr auf der kleinen Stichstraße an der Stendaler Chaussee. Große Lkw fahren hier ein und aus. Dabei "sind wir ja noch mittendrin im Umzugsstress", sagt Firmenchef Frank Patermann. Bereits im vergangenen Jahr hatte er die Immobilie von der Stadt erworben. Seit Anfang Februar setzt der Unternehmensführer nun seine Pläne um, die beiden Standorte seines kunststoffbe- und verarbeitenden Betriebes in Gardelegen zusammenzulegen, um die Logistik zu optimieren. Gardelegen solle der künftige Hauptstandort sein, bestätigte An- und Verkaufsleiterin Annekathrin Franke. Ob die beiden anderen Betriebsstandorte weiterhin bestehen bleiben, sei zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht abzusehen.

Doch offensichtlich boomt das Geschäft. Denn das Unternehmen liegt mit seiner Produktion voll im Trend: Massen- und technische Kunststoffe, die von kunststoffverarbeitenden Unternehmen - hauptsächlich der Automobilindustrie - aus ganz Deutschland und auch aus der Region kommen, werden im Unternehmen vermahlen und schließlich in Form von wiederverwertbaren Granulaten wieder angeboten. Ein Verfahren, das bei FraPa-Plast nicht nur Arbeitsplätze schafft, sondern auch Ressourcen schont, Müllberge verhindert und damit ganz gezielt zum Umweltschutz beiträgt.

Gezielt arbeitet das Unternehmen unter anderem auch an Lösungen für die Aufbereitung von Problemkunststoffen. Spezialisiert hat sich FraPa-Plast beispielsweise auf die Sortierung, Demontage und Trennung von Kunststoffbauteilen, die zum Beispiel mit Metallen oder anderen Materialien behaftet sind.

Derzeit stehen bei FraPlast 40 Mitarbeiter in Lohn und Brot. Aktuell sind zwar keine Neueinstellungen geplant. Für die Zukunft will das Unternehmen das aber nicht ausschließen.