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Oschersleber Grundschule "A. S. Puschkin" feiert Wiedereinzug in saniertes Backsteingebäude "Das Lernen hat hier eine neue Qualität"

Von Margarethe Bayer 10.04.2014, 03:19

Mit Beginn des Schulhalbjahres 2014 sind die Schüler der Grundschule "A. S. Puschkin" wieder zurück an ihrem Standort in der Kernstadt. Ein Jahr nach Beginn der Sanierungsarbeiten an dem rund 100-jährigen Backsteinbau wurde am Mittwoch die Wiedereröffnung gefeiert.

Oschersleben l Oscherslebens Bürgermeister Dieter Klenke (parteilos) lobte in seiner Rede vor rund 100 Gästen sowohl die an den Sanierungsarbeiten beteiligten Unternehmen als auch den vorübergehenden Umzug in ein Gebäude in Hadmersleben. "Das war eine tolle logistische Meisterleistung der Lehrer, Hortnerinnen und Helfer", betonte das Stadtoberhaupt.

Insgesamt habe der Umbau der Grundschule im altehrwürdigen Backsteinbau rund 1,8 Millionen Euro gekostet, wovon die Stadt ein Drittel, also 600000 Euro, selbst aufgebracht habe. Außerdem wies Klenke darauf hin, dass die Fördermittel noch einmal um 280000 Euro aufgestockt worden sind um beispielsweise den Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht zu werden. Auch seien alle Gelder wie gefordert bis zum 31. Dezember abgerufen worden. "Das war bei weitem nicht einfach. Aber letztlich hat alles geklappt", betonte der Bürgermeister.

Dankesprogramm mit rund 50 Schülern auf der Bühne

Auch die Arbeit der insgesamt 15 Gewerke seien mit militä- rischer Präzision geplant worden und hätten wie Zahnräder eines Uhrwerkes ineinandergegriffen. Klenke: "Hier wurde Großes vollbracht." Außerdem dankte er den Schülern und ihren Eltern. So habe es in den schwierigen Monaten der Sanierungsphase, die einen zeitweisen Umzug in das alte Schulgebäude in Hadmersleben bedeutete, nicht eine Beschwerde gegeben. "Das ist sehr selten in Zeiten, wo lieber kritisiert als gelobt wird", stellte Klenke klar. Zudem wünschte er, dass das über 100-jährige Gebäude weitere 100 Jahre überdauern möge und schloss seine Rede mit "Ende gut, alles gut."

Die Schulleiterin Gudrun Schmidt verwies in ihrer Dankesrede auf die aktuellen Veränderngen der Schullandschaft in Sachsen-Anhalt. "Wir freuen uns aber, dass Oschersleben sich für den Standort in der Puschkinstraße entschieden hat. Dafür wollen wir dem Stadtrat und der Stadtverwaltung unseren Dank aus- sprechen", sagte Schmidt, die auch das Zusammenwirken mit dem Landkreis betonte und die gemeinsame Entscheidung, hier einen Schulkomplex mit der Bewos-Sporthalle sowie der Grund- und der Sekundarschule entstehen zu lassen. "Das Lernen hat hier eine neue Qualität erhalten", unterstrich Schmidt.

Stadtrat Lothar Lortz (Grüne) ergriff ebenfalls das Wort und erinnerte daran, wie mit seinem Ratskollegen Werner Mormann (SPD) Pionierarbeit bei der Suche nach einer kostengünstiger Lösung geleistet wurde. "Dabei haben wir eng mit der Schule und einer aktiven Elternvertretung zusammengearbeitet", sagte Lortz. Anschließend beglückwünschte er die Schulleiterin Gudrun Schmidt und überreichte ihr einen großen Blumentopf. "Die wird ihren Platz in der Aula finden", sagte die Direktorin.

Fünf Lern- und Spielstationen für die Kinder aufgebaut

Anschließend folgte ein von den Schülern gestaltetes Programm, dass vom Schulchor mit dem Lied "Wir feiern heut ein Schulfest" eröffnet wurde. Insgesamt rund 50 Mädchen und Jungen standen auf der Bühne. Nach dem Programm ging es für die Schüler munter weiter. Die Lehrer hatten in den Klassenräumen verschiedene Lern- und Spielstationen aufgebaut. Hier wurde gebastelt, gewürfelt oder sich bei einem Spiel mit Multiplikation und Division körperlich und geistig ausgetobt.

Am Nachmittag ging es in der zum Kino umgewandelten Turnhalle weiter. Auch für Eltern und Gäste hatten die Jungen und Mädchen ab 14.30 Uhr ein Programm mit Liedern, Gedichten, Tanzspielen und Sketchen vorbereitet. Wer sich die Schule genauer ansehen wollte, war anschließend zu einem Rundgang eingeladen. Dieses Angebot wurde nicht nur von Eltern und Großeltern wahrgenommen, sondern auch dankend von interessierten Bürger aus Oschersleben und Umgebung. "Bereits im Vorfeld hatten sich Oschersleber, die teils hier in die Schule gingen, angemeldet", sagte Grundschulleiterin Schmidt.

Während die Erwachsenen die neuen Räumlichkeiten in Augenschein nahmen, waren die Schüler entweder am Schülercafé mit Zuckerwatte und leckeren Getränken oder beim Kinderschminken zu finden. Außerdem konnte für das Osterfest gebastelt und gemalt werden. Auf dem Hof war eine riesige Torwand und eine Dartscheibe aufgebaut. Alle sechs Stationen erfreuten sich einer großen Nachfrage bei den Kindern.

Verzögerungen während des Ausschreibungsverfahrens

Im April des vergangenen Jahres ging die Stadt Oschersleben nach einem Stadtratsentscheid von 2011 die Sanierung des alten Backsteingebäudes in der Puschkinstraße an. Parallel dazu liefen die Arbeiten an der Sekundarschule. Beide Einrichtungen sollten im November fertig sein. Wegen unvorhersehbarer Verzögerungen während des Ausschreibungsverfahrens sowie auf dem Bau dauerten die Arbeiten bis in den Winter 2014 an. Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 2,16 Millionen Euro.