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Tierfernsehsendung hilft, für elf freilebende Samtpfoten ein neues Zuhause zu finden Tierisches Happy End in Hornhausen

06.05.2014, 01:22

Mit der Hilfe eines privaten Fernsehsenders haben elf freilaufende Katzen ein neues Zuhause gefunden. Die ehemaligen Pfarrerin Christina Marcinkowski aus Hornhausen konnte sich um Samtpfoten nicht weiter kümmern. Tierfreunde wandten sich daraufhin an die Fernsehsendung "Hund Katze Maus".

Von Margarethe Bayer

Hornhausen l Ein zweites Mal besuchte nun ein Fernsehteam des Senders VOX die ehemalige Pfarrerin Christina Marcinkowski. Bei seinem ersten Besuch hatte sich das Team zunächst ein Bild von der Gesamtsituation gemacht. Nun sollten die Katzen eingefangen und zu ihrem neuen Zuhause - zwei Bauernhöfe bei Berlin - gebracht werden.

Es war vor allem kein leichter Abschied für die Rentnerin. Die ehemalige Pfarrerin befand sich gerade mitten im eigenen Umzug. "Leider kann ich in die neue Wohnung nicht alle Katzen mitnehmen", sagte Christina Marcinkowski. Die Tiere seien es gewohnt, im Garten und im Haus frei umherzulaufen. Gern würde sie sich weiterhin um ihre Lieblinge kümmern, aber das ginge nun nicht mehr.

Begonnen hatte die Geschichte mit vier Katzen, die in einem Tragekorb vor dem Pfarrhaus abgestellt worden waren. Christina Marcinkowski kümmerte sich um sie. Über die Jahre wurden es immer mehr Katzen, die persönlich oder anonym abgegeben wurden und Zuflucht bei der Rentnerin fanden.

"Ich würde sagen, dass viele Menschen einfach die Gutmütigkeit von Frau Marcinkowski ausgenutzt haben", sagte Ute Schäfer, die sich im Magdeburger Tierschutzverein 1893 als stellvertretende Vorsitzende engagiert, in diesem Fall allerdings privat half. "Es ist immer sehr schwer, so viele Freigängerkatzen zu vermitteln", weiß sie aus Erfahrung. Daher unterstützte sie gern die Tierfreunde Rolf Schroeder und Sigrid Schulze bei der Vermittlung der Tiere. "Es waren vier Wochen harte Arbeit, um diese Aktion zusammen mit der Tiersendung auf die Beine stellen zu können", sagte Rolf Schroeder, der einen Brief an den Sender geschrieben und um Hilfe gebeten hatte.

"Nach groben Schätzungen gibt es allein in Deutschland zwei Millionen herrenlose Katzen", sagte Tierschutzexperte und Moderator der Sendung "Hund Katze Maus", Frank Weber. Damit diese Zahl sich nicht vergrößert, rät er vor allem bei freilaufenden Katzen zur Kastration. Anschließend fing er gemeinsam mit den freiwilligen Helfern die zu vermittelnden Katzen ein. "Das ging zwar schneller als erwartet, war aber anstrengend", erklärte Rolf Schroeder.

Nach getaner Arbeit verabschiedete sich schließlich das Kamerateam und es kehrte wieder Ruhe in Hornhausen ein. Zurück blieb Christina Marcinkowski mit Katze Ahavon. "Der Name kommt aus dem hebräischen und bedeutet `die Liebe`. Sie ist eine Wohnungskatze", sagt die Ex-Pfarrerin. Sie und Ahavon würden daher gemeinsam die neue Wohnung beziehen. "Natürlich werde ich mir auch die neue Heimat der Katzen genau anschauen. Mir ist wichtig, dass sie gut und sicher untergekommen sind", betonte Marcinkowski.

Rolf Schroeder bestätigte unterdessen, dass alle Katzen wohlbehalten dort angekommen sind. "Sie sind schon wieder zutraulich und lassen sich von den neuen Herrchen anfassen", erklärte der Tierschützer.

Die Hornhäuser Katzengeschichte wird in einer Sendung nach der Fußball-WM zu sehen sein.