1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Japaner probieren deutsche Küche

EIL

Sportjugend, Bürgermeisterin und Gastfamilien begrüßen Besuch vor historischer Kulisse Japaner probieren deutsche Küche

Von Sabrina Trieger 11.08.2014, 03:27

Mit einem traditionellen "Sayonara"-Fest soll heute Abend in Domersleben die Reisegruppe aus der Region Chgoku, die im Rahmen des 41. Deutsch-Japanischen Simultanaustausch-Programms zu Gast in der Börde war, verabschiedet werden. Mit ihrer Ankunft am Sonnabend in Wanzleben durfte sich die japanische Jugenddelegation auch ins "goldene Buch" des Rathauses eintragen.

Wanzleben l Eine japanische Delegation ist am Sonnabend vor der historischen Kulisse des Wanzleber Rathauses von Bürgermeisterin Petra Hort (Die Linke) in Empfang genommen worden. Zur Begrüßung gab es kleine Gastgeschenke. "Es ist mir eine große Freude, sie hier in Wanzleben begrüßen zu dürfen", sagte die Rathauschefin und richtete sogleich die Bitte an die Japaner, darunter auch die Dolmetscherin Yumi Okuyama, sich doch ins "goldene Buch" des Rathauses einzutragen.

Bis Dienstag werden die acht 17-Jährigen, zwei Mädchen und sechs Jungen, neben ihrem Betreuer-Team bei insgesamt sechs Gastfamilien in Domersleben, Wanzleben, Remkersleben und Eichenbarleben untergebracht sein. Morgen soll es weiter nach Schierke (Harz) in die Landesbildungsstätte der Sportjugend Sachsen-Anhalt gehen. Am 15. August geht es dann wieder zurück nach Berlin. Hier soll der Rückflug gen Heimat, die Region Chgoku, was übersetzt für "Land der Mitte" steht und im Westen der Insel Honsh, der größten Insel Japans liegt, zwei Tage später starten. Heute steht für die Jugendlichen aber erst einmal eine Sightseeing-Tour durch Magdeburg auf dem Programm. Dabei stehen ein Besuch des Hundertwasserhauses, des Doms und eine Drachenbootfahrt auf der Elbe an.

Die Delegation ist seit dem 1. August in Deutschland. Rund 100 Jugendliche reisen noch bis zum 15. August aufgeteilt in verschiedene Gruppen durch ganz Deutschland. "Die Jugendlichen, die wir heute in der Börde empfangen haben, waren vorher in Sachsen unterwegs", berichtet Ralf Sacher, Geschäftsführer der Sportjugend Börde. Mit zwei Kleinbussen hatten er und sein Helferteam die Reisegruppe nach ihrer Besichtigungstour des Leipziger Flughafens am "Check in" abgeholt.

Dass die Delegation Station in Sachsen-Anhalt macht, ermöglicht auch in diesem Jahr wieder die Sportjugend Börde als Regionalpartner des deutsch-japanischen Simultanaustauschprogrammes. Parallel dazu waren rund 100 Deutsche nach Japan geflogen.

Bei ihrer Ankunft in der Sarrestadt erzählten die Japaner auf Nachfrage, dass beide Länder - Japan und Deutschland - schon sehr unterschiedlich seien. Das werde nicht nur in der Architektur deutlich, sondern allein schon bei der Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten. Gastmutti Petra Volkmann erinnert sich amüsiert daran zurück, dass sie vor Jahren bei ihrer Gasteltern-Premiere dachte, bei den Japanern mit süßem Milchreis punkten zu können. "Doch der typisch deutsche Küchen-Klassiker wurde nicht einmal angerührt. Die Milchspeise musste ich alleine essen. Hingegen hoch im Kurs stand Schnitzel mit Pommes", berichtet sie. In diesem Jahr ist Petra Volkmann die Gastgeberin für Dolmetscherin Yumi Okuyama. "Nach dem Empfang im Rathauskeller werden wir als erstes in den Supermarkt fahren und gemeinsam Lebensmittel aussuchen", fährt sie dieses Mal bei der Essensplanung lieber auf Nummer sicher. Die jungen Teilnehmer, Mitglieder der japanischen Sportjugend, hatten vor Reisebeginn übrigens an einer Prüfung für das Austauschprogramm erfolgreich teilnehmen müssen. "Grundvoraussetzung, dass man den Test machen kann, ist die, dass man bereits Mitglied der Senior-Abteilung ist", erklärt die Dolmetscherin.

Das deutsch-japanische Simultanaustauschprogramm feiert in diesem Jahr bereits sein 41-jähriges Bestehen. Auch in diesem Jahr hatte die Sportjugend Börde unter dem Motto "Sport verbindet uns" die meisten Gasteltern gewinnen können. So aus das Ehepaar Heinz und Annett Ksoll aus Eichenbarleben. Ihre beiden Kinder Rebecca-Annalena (17) und Max-Fabian (14) trainieren bei den "Bördetigern" des Bördesportvereins in Wanzleben, die den "Gastfamilien gesucht"-Aufruf unterstützen. Mit ihrer japanischen "Gastschwester" Aynka Kanoyama besuchten die Eichenbarleber noch am Sonnabend die Magdeburger Zoonacht.

Schon heute Abend müssen sie "Sayonara" zu ihren Gästen aus Fernost sagen. "Hierfür haben wir einen Abschiedsabend im Domersleber Kulturhaus geplant", kündigt Ralf Sacher an.