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Kommunale Beratungsstelle "Besser leben im Alter durch Technik" entwickelt sich stetig weiter Mit Roboterhilfe den Alltag meistern

Von Constanze Arendt-Nowak 28.08.2014, 03:15

Das Interesse an der Kommunalen Beratungsstelle "Besser leben im Alter durch Technik", die seit mehreren Monaten in der Stadt Wanzleben - Börde arbeitet, steigt. Die Sprechstunden dienstags im Rathauskeller bieten immer wieder Neues.

Wanzleben l Älterwerden und möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben ist auch in Wanzleben ein Thema. Das merken auch Thomas Schatz und Klaus Jacobs, die seit einigen Monaten als Berater in der Kommunalen Beratungsstelle "Besser leben im Alter durch Technik" der Stadt Wanzleben - Börde unterwegs sind. Viele kleine Helfer bis hin zu komplexen Lösungen für den Umbau von Wohnungen haben sie schon zusammengetragen und stellen sie auch an ihren Beratungstagen im Rathauskeller vor. Vor allem durch die Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft in Wanzleben ist es gelungen, eine Brücke vor allem zur älteren Bevölkerung zu schlagen, auf die das Angebot zielt.

Die Kommunale Beratungsstelle wurde im Rahmen eines Modellprojektes des Bundesministeriums für Bildung und Forschung initiiert und wird nun über zwei Jahre gefördert. "Die Deutschen müssen und wollen auch zu Hause älter werden", sagte Klaus Jacobs und verwies auf einen entsprechenden Bericht in der Volksstimme. Die Politik werde immer mehr gefordert, das zu unterstützen.

Am Dienstag hatte Klaus Jacobs wieder die "Blumentöpfe", die zur Erhöhung von Sitz- möbeln dienen, den extralangen Schuhlöffel und das Bügeleisen, das sich selbständig beim Nichtbetätigen auf Füße stellt, positioniert. Zwei Damen im höheren Alter zeigten sich beeindruckt von den kleinen Helfern im Alltag und zogen auch eine Anschaffung in Erwägung. "Wir beraten aber nur, wir verkaufen nichts", unterstrich Klaus Jacobs im Gespräch. Er weiß, dass es viele Dinge gibt, die das Leben im höheren Alter leichter machten, diese aber wenig bekannt sind. So mancher Aha-Effekt ist bei den Beratungen also nicht ausgeschlossen.

Beispielsweise auch beim Telefon oder Handy, in die ein Notrufknopf integriert ist. Beim kurzen Druck auf den Knopf wird automatisch eine Nachricht an nahe Angehörige gesendet, die dann ahnen können, dass etwas nicht in Ordnung ist und die Seniorin oder der Senior Hilfe benötigt.

Die Kommunikation über weite Wege hat auch der Roboter im Sinn, der neu in das Equipment der Kommunalen Beratungsstelle gehört. Klaus Jacobs nannte den Roboter eine hervorragende Schnittstelle, um die Pflege und den Beruf vereinbaren zu können. Denn mithilfe des Roboters kann ein Pflegebedürftiger in der eigenen Wohnung begleitet werden. Kommunikation von Angesicht zu Angesicht ist ebenso möglich wie die Anleitung bei der Bewältigung der Alltagsaufgaben. "Der Roboter ist von überall steuerbar, die einzige Voraussetzung ist eine WLAN-Verbindung", so Klaus Jacobs, der im gleichen Atemzug auch die Suche nach Testfamilien ansprach. Diesen Testfamilien wird der Roboter für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung gestellt, um Erfahrungen zu sammeln. "Wer Interesse hat, kann sich gern an uns wenden", sagte Klaus Jacobs.

Erfahrungen sammeln wollen die beiden Berater auch, wenn sie in der kommenden Woche den Demografie-Kongress in Berlin besuchen. Das Thema ist, wie Klaus Jacobs sagte, passend, denn es geht speziell um die Zusammenführung von Kommune, Region, Pflege und Technik. In der darauffolgenden Woche der Senioren haben die Berater gleich mehrere Termine im Kalender zu stehen, um in Vorträgen ihr Angebot der Öffentlichkeit vorzustellen.

Die Kommunale Beratungsstelle ist telefonisch unter 039209/44763 oder per E-Mail an kbs@wanzleben-boerde.de erreichbar.